Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Einschulung

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Einschulung

elli1982

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sehr geehrter dr jorch, mein sohn ist mitte september 09 geboren. der stichtag für die einschulung in niedersachsen ist mittlerweile der 30.9. eigentlich wäre er (34+0) im oktober geboren. angesprochen habe ich die frühgeburt nie und im kiga ist alles in ordnung. meiner meinung nach entwickelt er sich völlig normal. er würde august 2015 in die schule kommen, aber in seinem jahrgang wären dann kinder von okt 08 bis sep 09. das ist doch total unfair, die kinder sind ja fast ein jahr älter und sollen jetzt alle das gleiche können. als grundschullehrerin versuche ich ihn zu fördern und auf die schule vorzubereiten und er ist da auch sehr bereitwillig. aber in den letzten elterngesprächen, die ich mit eltern meiner 2. klasse geführt habe, bin ich doch ins grübeln gekommen. bei manchen stellte sich dann heraus dass sie zu früh eingeschult worden sind und besser noch ein jahr im kiga verbracht hätten. seine freunde würden alle schulpflichtig werden nächstes jahr. es ist bei wie so vielem. man kann nicht in die zukunft schauen. vielleicht macht er das ja auch total super (so wie die prognosen momentan auch sind), aber vielleicht wäre ein jahr später alles besser. was würden sie tun mit einem mitte sep kind? danke.


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Ich teile Ihre Bedenken und halte es für eine Gesetzeslücke, dass nicht mindestens das korrigierte Alter bei Frühchen zugrunde gelegt wird. Zu frühe Einschulung gilt ja als einer der wichtigsten Faktoren für Nicht Erreichen einer Empfehlung für das Gymnasium. Ich denke aber, dass Sie das bei der Einschulungsuntersuchung geltend machen können. Außerdem entscheidet ja doch die Grundschule selbst wenn ich recht informiert bin.


elli1982

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Die Sache ist nur, dass ich die frühgeburt bisher nicht erwähnt habe und auch nicht vor habe, dies zu erwähnen. ich habe für mich entschieden, dass dies (bei einem normal entwickelten kind) eher von nachteil sein könnte. von daher weiß die grundschule nicht, dass er ursprünglich ein oktober kind und dementsprechend späteres schulkind wäre (statt 2015 wäre es 2016 gewesen).


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Als Grundschullehrerin werden Sie gewusst haben, warum Sie diesen Weg gegangen sind. Ich denke aber, dass man Frühgeburtlichkeit nicht verschweigen sollte. Fast 10% aller Menschen sind ehemalige Frühchen. Da kann man doch mit breiter Brust auftreten.


elli1982

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Das sehe ich anders. Dennoch bedanke ich mich für Ihre Antwort.


Miri871

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Meine Mädels sind auch Frühchen, 31+, und sie sind total normal entwickelt. Sind wissbegierig und neugierig. Dennoch hat sich für meinen Mann und mich noch nie die Frage gestellt, ob dieses Jahr (sie werden im Juli 6 - eigentlich September) oder erst 2015. Für uns war klar: mit 7 reicht noch. Der Stress fängt für die Kinder noch früh genug an. Lieber noch ein Jahr länger "Kind sein lassen"!! LG Miri


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