Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Blasensprung 18. SSW

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Blasensprung 18. SSW

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Hallo Prof. Jorch, meine Frau ist in der 19.Woche und hatte vor 9 Tagen irgendwie Wehen und einen Blasensprung bei dem das Fruchtwasser vollständig auslief.Das FW ist vollständig und weitgehend in einem Strahl ausgetreten. Vermutlich ist das Leck unten. Seitdem liegt sie im KH ständig im Bett. Die Ärzte sagten am Anfang sie wissen nicht wovon es kommen kann. Es wurden aber Streptokokken B festgestellt wogegen sie seit 5 Tagen Penicillin bekommt. Weiss jemand wie die Chancen wirklich stehen dass das Wasser hält und was man tun kann. Ich habe Angst davor entscheiden zu müssen ob ein Abbruch eingeleitet wird solange das Kleine noch lebt ohne dass es aus Gründen der Gefährdung der Mutter sein müsste. Vielleicht können Sie was dazu sagen. Welche Möglichkeiten der Unterstützung gibt es denn? Die Ärzte hier sagen man kann nur abwarten. Gestern und Vorgestern beim Ultraschall konnte man erstmals kleine Pfützen von FW und Kopfbewegungen erkennen. Heute wurde nicht geschallt. Momentan ist die Herztätigkeit noch normal und meine Frau hat keine Entzündungswerte. Allerdings meint sie dass immer noch was läuft. Viel kann das aber nicht sein, da die Binde relativ trocken ist. Wieviel FW wird denn normalerweise täglich gebildet? Wie lange kann man zuwarten bis sich die Blase füllt ohne dass mit Kontrakturen oder Lungenproblemen zu rechnen ist. Wie hoch ist bei einer Schliessung des Lecks die Wahrscheinlichkeit dass die Schwangerschaft "normal" weitergeführt werden kann mindestens bis zu einer komplikationsarmen Frühgeburt. Viele Fragen... Vielen Dank für Ihre Antwort Anton


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Es ist sicherlich eine riskante Situation. Aber es gibt ja durchaus Hoffnungsschimmer (Fruchtwasserbildung, keine Infektion). Der Verlauf ist letztlich nicht berechenbar. Zwar ist das Risiko einer Unterentwicklung der Lunge bei Fruchtwasserverlust hoch, aber letztlich nicht berechenbar. Ich habe schon eine ganze Reihe derartiger Schwangerschaften erlebt, die am ende gut ausgingen. Derzeit macht es Sinn, weiterzumachen. Nach meiner Erfahrung ist Optimismus aller Beteiligter ein ganz wichtiger Faktor für eine gute, Pessimismus ein Risikofaktor für eine schlechte Prognose!


Mitglied inaktiv

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Hallo! Ich hatte einen Blasensprung in der 23. SSW. Das Fruchtwasser lief völlig aus. Ich wurde dann stationär aufgenommen, habe Antibiotikum erhalten und man hat mir gesagt, die Chancen stehen nicht gut, da ich so früh dran bin. Man kann nur hoffen, dass keine Entzündung dazukommt. Das Fruchtwasser bildet sich täglich ein wenig nach, sodass für das Kind keine Gefahr besteht. Die Bewegung des Kindes sei ein wenig eingeschränkt, aber das sei keine Gefahr. Man hat mir nun alle 2 Tage Entzündungswerte abgenommen und Bettruhe verordnet. Ich möchte Ihnen nun Mut machen, dass es schon klappen kann, denn mir wurde der ganze Mut genommen. Man sagte mir, es werde innerhalb weniger Tage zur Geburt kommen. Dies traf aber nicht ein. Wir haben die Schwangerschaft dann nach 11 Wochen liegen beendet, da ich dann schon Ende 33. Woche war und für das Kind keine Gefahr mehr bestand. Ich habe ein vollkommen gesundes Kind, entgegen den Auskunften der Ärzte, welche mir das Gegenteil mehrmals prophezeit haben. Alles ist möglich. Sie soll nur möglichst lange das Antibiotikum nehmen, damit keine Entzündung entsteht. Viel Glück Birgit


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