Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Baby schläft sehr lange durch

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch
Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Baby schläft sehr lange durch

Jaina

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Hallo Prof. Jorch, ich hätte eine Frage, die kein Frühchen betrifft, hoffe das ist ok! Meine Tochter ist jetzt 8 Wochen alt und schläft nachts schon bis zu 9 Stunden durch, obwohl sie voll gestillt wird! Meist stille ich sie um 22 Uhr abends das letzte Mal und dann ist sie so müde, dass sie in meinem Arm tief und fest einschläft, dass ich sie in ihr Bett legen kann. Und dann wacht sie erst wieder morgens zwischen 5 und 7 Uhr auf. Sie schläft auch meist sehr tief, nur von Geräuschen wie Nase putzen zuckt sie kurz zusammen und hebt die Arme, dann schläft sie weiter. Ich habe hier im Forum gelesen, dass sehr tiefer oder sehr langer Schlaf ein Risikofaktor für SIDS bedeutet, darum mache ich mir nun große Sorgen. Ich wache nachts auch immer mal auf und dann schaue ich, ob sie atmet! Zudem ist die nächtliche Stillpause auch nicht gut für meinen Busen, da sich die Milch darin schon staut. Seit zwei Nächten wecke ich sie nun gegen 2.30 Uhr, um sie dann einmal zu stillen, damit die Milchstauungen aufgelöst werden, aber sie ist dann nur sehr schwer zu wecken, eigentlich nur , wenn ich sie in eine aufrechte Position bringe. Sie hat dann auch Hunger, trinkt für ca. 10 Minuten und schläft dann aber rasch wieder ein. Morgens hat sie dafür aber einen Bärenhunger und will mehrfach gestillt werden. Macht es Sinn sie nachts zu wecken, auch wenn die Milchstauungen weg sind? Und muss ich mir Sorgen machen bzgl. des tiefen Schlafs? Ansonsten halten wir alle Hinweise zum sicheren Babyschlaf ein: Schlafsack (mit langen Armen), darunter nur Schlafanzug, Windel und Kurzarmbody, max. 18° Raumtemperatur, meist aber eher 17° und weniger, sie schläft im Beistellbettchen, natürlich auf dem Rücken. Ich halte nachts ihr Händchen, weil sie das anscheinend braucht, wenn sie meine Hand nicht hat, schläft sie unruhiger. Muss ich mir Sorgen machen? Was kann ich tun, bzw. sollte ich überhaupt etwas tun?


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Lange Schlafphasen sind aus 2 Gründen mit Risiken behaftet: 1. Bekommen die Säuglinge in dieser Zeit keine Nahrung, was unter ungünstigen Umständen (Unterernährung, Durchfallerkrankung etc.) zu Unterzuckerung mit lebensgefährlichem Absinken des Glukosespiegels im Blut führen kann. 2. Werden die Kinder in dieser Phase gewöhnlich auch nicht überwacht (trifft bei Ihnen nicht zu). Ich würde also in den ersten 4 Lebensmonaten (bis zur Verdoppelung des Geburtsgewichts) die nächtliche Mahlzeit beibehalten.


luvi

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Hallo, mein Sohn (allerdings ein Frühchen) hat mit ca. 4 Monaten (korrigiert 4 Monate, unkorrigiert 2 Monate) nachts 11 Stunden geschlafen. Er ist zwar zwischendurch kurz aufgewacht, hat aber von selbst wieder weiter geschlafen. Ich habe ihn nachts nie geweckt, obwohl ich auch voll gestillt habe. Die ersten Nächte waren meine Brüste sehr voll (hat schon weh getan), nach ein paar Tagen hat sich nachts aber weniger Milch gebildet. Ich würde Dir als Tip geben, die Brüste nachts nur auszustreifen, und das Kind nicht zu wecken. Er nimmt doch gut zu, oder? Andere wären froh, wenn ihre Kinder durchschlafen. Liebe Grüße Luvi


Jaina

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Und eine weitere Frage: Sind Tragetücher oder Tragehilfen auch ein Risiko? Habe gelesen, dass es auch hier Fälle von Sids gab! Wie ist es generell damit, wenn das Baby tagsüber auf dem Arm schläft, aufrecht an die Brust/Schulter gelehnt? Danke!!


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Solange die Mutter nicht einschläft und ihr Kind gut beobachtet, habe ich nichts gegen Tragetücher. Eine Mutter oder ein Vater dürfen aber mit einem Säugling am Körper nicht einschlafen. Das ist wegen Hitzestau, fehlender Überwachung und Einengung u.U. gefährlich


Jaina

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Danke für ihre Antwort! Wie viel Abstand sollte denn nachts maximal zwischen den Mahlzeiten sein, damit man auf der sicheren Seite ist, dass der Blutzucker nicht absinkt? Danke nochmal!


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