Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

Anhänglichkeit

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: Anhänglichkeit

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Hallo, Prof. Jorch mein Sohn ist 3 1/4, geboren bei 26+3 Hätte gerne mal gewusst, ob so eine extreme Anhänglichkeit mit einem Frühchen-Dasein zu tun haben kann oder ob es einfach auf manche Kinder zutrifft. Hier mal ein paar Beispiele: in der Früh bringe ich ihn in Kindergarten..dann setzt er schon so eine Miene auf...wenn ich mich verabschiede, klebt er mir am Bein...sodass erst eine Erzieherin kommen muß, ihn auf den Arm nimmt und zum Fenster geht, das er mir winken kann. Oft lacht er dann, aber manchmal weint er auch...ist aber dann gleich wieder vorbei , wenn ich weg bin (das geht schon seit Okt.08) dann...wir sind irgendwo zu Besuch...er kennt die Kinder, er kennt alle...er hängt mir wieder am Bein..braucht eine Zeit, dann spielt er bisserl, aber wehe ich gehe nur mal aus dem Zimmer...er geht hinterher, hängt wieder an mir.... Muttertagsfeier im Kiga...alle Kinder machen bei der Vorführung mit, singen und und...nein, er klebt an meinem Bein..danach,ich wollte einen Kuchen holen, muß er sich durch die ganze Menge quetschen und hängt wieder an meinem Bein, obwohl die Oma auch dabei war, aber da wollte er nicht bleiben WE am Bauernhof...war mit meiner Freundin, ihrem Mann und ihren 2 Kids dort...er hätte mit den Kids spielen können, da der Mann auch unten war..ich wollte mit meiner Freundin oben was herrichten..nein, er klebt an meinem Bein... daheim will er sehr oft einfach in meiner Nähe sein und holt sein Spielzeug ins Wohnzimmer, damit er mich sieht.. würde mich mal interessieren, ob man "dagegen" was machen kann, oder es einfach so nehmen und sagen, er ist sensibel...ich bin alleinerziehend, also bin ich Mutter und Vater für ihn... Danke Susanne


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Das, was Sie schildern, ist zunächst einmal nicht besonders typisch für Frühchen sondern kommt auch bei Nicht-Frühchen vor und ist bis zu einem gewissen Maße normal und ja auch manchmal ganz angenehm. Dennoch sollte jeder Mensch zu seinem eigenen Nutzen bereits in der Kindheit ein gewisses Maß an Selbstständigkeit gewinnen und mit dieser Erziehung sollte etwa im 4. Lebensjahr begonnen werden. In Ihrem Falle gibt es 2 nachvollziehbare Hinderungsgründe nach meiner Erfahrung: Sowohl Mütter von Frühchen als auch allein erziehende Mütter scheuen die erzieherische Härte, die schon im Kleinkindesalter manchmal notwendig ist. Es besteht immer die Sorge sein Kind zu überfordern oder ihm unrecht zu tun. Man hält sein Kind für ohnehin beanchteiligt und möchte es ihm nicht zusätzlich schwer machen. Weinen gehört in diesem Alter aber manchmal dazu! Erklären Sie ihm z.B. vor dem Abgeben im Kindergarten, dass Sie erwarten, dass er sich nach einem Kuß von Ihnen trennt und nachwinkt und dass Sie nicht nachgeben werden. Das müssen Sie dann auch tun, obwohl es Ihnen schwerfällt. Es ist ja schließlich zum besten für Ihr Kind . Überleben wird es das allemal und zwar ohne Schäden für Leib und Seele!


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Hallo, ich bin zwar nicht Prof. Jorch, aber meine ist jetzt 13 Monate und ist auch ziemlich anhänglich, glaube das es bei Frühchen so ist, weil sie mehr nähe suchen als sozusagen die normal geboren worden sind. Bin auch gespannt was Dr. Prof. Jorch schreibt. Uih, bei meinen Sohn war ich auch allein erziehend und er war auch sehr sehr anhänglich bis jetzt und er ist fast 18 Jahre. Nur eben kein Frühchen. LG gabi


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mein sohn (26ssw) ist unkr. 2 jahre alt und GENAUSO. wenn ich koche, bring er seinen ganzen spielzeug in die küche und spiel dort. gehe ich wäsche sortieren, dann schleppt er wieder den ganzen kram hinterher. ist echt anstrengend weil er immer an meinem bein klebt. ausserden wenn jemand zu uns kommt, dann sage ich er soll mit den anderen kindern spielen und er sagt "hab angst" wenn ich ihn frage warum hast du angst dann sagt er nur "angst" und will in meiner nähe stehen - bin auch auf die antwort gespannt


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Hallo Du sprichst mir aus der Seele!Mein Sohn (24+5SSW.) ist jetzt 2 Jahre 7 Monate alt hat extreme Verlustängste was mich betrifft, er klebt an mir. Er kann weder in unserer Psycho-Motorik-Gruppe ohne mich bleiben noch sonst wo, alle anderen Kids sind dort ohne Mama drin, wir haben es 2 mal versucht, volle Panik!!!Er hat danach eine Woche jeden Abend beim einschlafen fast 1,5 Std. geschrien das die Mama da ist und wieder kommt.Habe in 2 Tagen aus diesem Grund einen Termin bei einem Kinderpsychologen.Weiss aber auch nicht ob das jetzt mit seinem "Frühchensein" zu tun hat.Ich weiss mir langsam nicht mehr zu helfen und ab November sollte er in Kindi gehn, hilfe!!! Bin mal auf Prof. Jorchs antwort gespannt! Liebe Grüsse Yvi


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also ich kanns nicht bestätigen. mein sohn kam bei 25+4 und ist jetzt korr. 1,5 jahre. er ist überhaupt nicht sehr anhänglich. er wollte nie bei uns im bett schlafen, auch schmusen und kuscheln will er äußerst selten. er ist total unkompliziert bei anderen, wenn wir irgendwo zu besuch sind, schaut er mich erstmal eine halbe stunde gar nicht mehr an. ;-) er bleibt auch gerne bei den großeltern, gab da noch nie probleme. soweit meine erfahrungen.


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Also wenn mein Sohn bei Oma oder Tante ist, dann ist es auch kein Thema..vielleicht bisserl Schnute ziehen, wenn ich gehe, aber sobald ich weg bin, taut er auf und ich bin vergessen. Auch im Kindergarten klappt es prima, er geht auch gerne hin..nur wenn ich eben noch da bin, dann hängt er an mir... ich habe das Gefühl, immer wenn ich da bin, dann ist das so... Susanne


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