Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

4-jährig: Nachuntersuchungen? Minderwuchs?

Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Kinderarzt und Neonatologe

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Frage: 4-jährig: Nachuntersuchungen? Minderwuchs?

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Guten Tag, ich habe 4-jährige Zwillinge, geb. SSW 29+6, einer war 2 Wochen retardiert und schlecht versorgt: 960g bei 32cm / 1190 g bei 36cm Die beiden haben sich bisher ohne Auffälligkeiten oder Frühchensymptome entwickelt, sind nur immer noch sehr klein (und leicht): 96cm bei 13kg / 99cm bei 16kg Der Kinderarzt hat nun gesagt, bei dem kleineren bestehe Verdacht auf Minderwuchs. Die ganze Zeit dachten wir, wir seien "übern Berg" und jetzt mache ich mich (nach Internetrecherchen) verrückt weil ich denke, ich könnte etwas versäumen: Deshalb zwei Fragen: - Welche "Frühchen-Krankheiten" können uns jetzt noch einholen? Ist es wichtig, die nun 4-jährigen Frühchen nochmal in der Entwicklungsneurologie vorzustellen um zu sehen ob alles normal ist oder in irgendeiner Art zu fördern? - In welchem Alter wende ich mich an einen Fachmann bezgl. Wachstumsdiagnose? Haben Wachstumshormone Nebenwirkungen und können sie unfruchtbar machen? Herzliche Dank!! Franka


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Vor dem 4. Geburtstag fängt kaum einer mit Wachstumshormontherapie an - Sie haben also nichts verpaßt. Diese Therapie muß gut überlegt sein, weil sie jahrelang dauert, tägliche Injektionen erfordert und der Größengewinn meistens nur einige cm beträgt. Vorher müssen 1. die Größenprognose (auch im Vergleich zur Elterngröße) möglichst exakt ermittelt werden 2. Ein Wachstumshormonmangel als Ursache wahrscheinlich gemacht werden 3. die Verträglichkeit der Therpie im Einzelfall bedacht werden Lassen Sie sich in einer kinderendokrinologischen Spezialsprechstunde sorgfältig beraten und stellen Sie viele Fragen!


Mitglied inaktiv

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Meiner ist auch 4 Jahre alt und wiegt 11,8kg bei 94cm. Haben Sie mal das Knochenalter bestimmen lassen. Bei meinem Sohn ist es 1 Jahr zurück. Diese Untersuchung tut nicht weh es wird eine Röngenaufnahme der Hand gemacht Julia


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liebe julia, nein, haben wir noch nicht. was bedeutet das denn, wenn das knochenalter 1 jahr zurück ist? wird bei deinem sohn etwas therapiert? wie groß und schwer wurde er denn geboren? liebe grüße!!


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Wenn das Knochenalter zurück ist aber sonst alle Hormone in Ordnung sind macht man nichts da die Kinder trotzdem ihr bestimmte Endgröße erreichen nur halt später (laut unserem Klinikarzt) sie können noch wachsen. Wir therapieren nicht es wird nochmals geschaut wenn er in die Schule kommt Er wurde mit 860gr und 33cm geboren Julia


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Hallo, wir waren gestern beim Endikrinologen (so heißt dieser Facharzt) und werden jetzt auch das Knochenalter bestimmen lassen und einen 5 tägigen Urintest um die darin vorhandenen Wachstumshormone zu bestimmen. Laut der Ärztin kommt es nicht auf den Monat an, wann man beginnt (falls es nötig ist), die Therapie hätte (angeblich) wenige Nebenwirkungen und wird einmal am Tag mit einem Pin (wie bei den Diabetikeren ) verabreicht. Wir haben unseren nächsten Termin in ca 10 Monaten Meine Tochter ist übrigens auch 96 cm groß bei knapp 13 kilo, sie ist 4 Jahre alt und kam in der 27 SSW mit 625 g (Liebe Grüße auch an Julia, ich hoffe es geht Euch gut, bei uns ist ansonsten alles OK) mach Dich nicht verrückt, liebe Grüße helga


Mitglied inaktiv

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Hallo Franka, ich finde es schon etwas seltsam, daß der Kinderarzt bei dem kleineren Zwilling Verdacht auf Minderwuchs äußert, obwohl der Unterschied zum größeren Zwilling doch eher minimal ist. Sicher ist Dein Kind kein Riese, aber schau doch mal im Vorsorgeheft ganz hinten nach, dem entsprechend dürfte es schon im unteren Normbereich liegen. Mein Sohn ist in etwa der gleichen Schwangerschaftswoche geboren, ist jetzt 6 Jahre, 14 kg schwer und 105 cm groß, ohne Behandlung wäre er sicher 10 cm kleiner. Er wird mit Wachstumshormonen behandelt und hat in den letzten zwei Jahren seit Beginn der Behandlung 17 cm zugelegt. Bis jetzt haben wir noch keine Nebenwirkungen. Sein Knochenalter war bei Beginn der Therapie das eines 2 1/2 jährigen (war also 1 1/2 Jahre zurück) und ist jetzt nur noch 1/2 Jahr zurück und die Endokrinologische Ambulanz von der wir betreut werden ist mit der Größenentwicklung auch zufrieden. Im Verhältnis zu seiner möglichen Zielgröße von gut 173 cm hätte er eine Prognose von 155 cm. Die Standardabweichung vom Durchschnitt war bei unserem Sohn 20 cm (er war z.B. mit 4 Jahren 88 cm groß, wog 10 kg). Bei der endokrinologischen Untersuchung (2 Tage stationär vor drei Jahren) wurde die Handwurzel geröngt und zwei Belastungstests gemacht, bei dem die Ausschüttung der Wachstumshormone ins Blut gemessen wurde um einen Wachstumshormonmangel fest zu stellen. Bei einem Hormonmangel wird, so wurde uns gesagt sofort mit der Therapie begonnen. Die Ausschüttung ins Blut war bei meinem Sohn grenzwertig. Ich habe bis heute nicht bereut mit der Therapie begonnen zu haben, da er nicht nur äußerlich körperlich größer geworden ist, sondern auch an Selbstbewußtsein gewonnen hat und sich mehr zutraut. Mittlerweile hat er sich an den Pen gewöhnt, anfangs war es jedoch sehr anstrengend für alle. Ich würde mich bei Zweifeln an eine endokrinologische Kinderarztpraxis wenden um dem nachzugehen. Ansonsten laß Dich nicht verrückt machen, ich denke, daß Dein Kind für die Vorgeschichte o.k. ist.


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