Frage im Expertenforum Frühgeburt an Prof. Dr. med. Gerhard Jorch:

23+4 aktuell bei Blasensprung 22+5

Frage: 23+4 aktuell bei Blasensprung 22+5

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Meine Frau hat am obigen Tag nach einem spontanen Blasensprung kräftig Fruchtwasser verloren und liegt seitdem mit strenger Bettruhe. Bislang keine Wehen, prophylaktisch Tokolyse 3 ml/h, Samstag/Sonntag Gabe von Celestan zur Unterstütz. der Lungenreife, CRP zwischen 0,6 und 1,2, die letzten Tage eher niedrig. Aber seit 2 Tagen minimale Blutungen mit der Folge das sich Cervix von Samstag ca. 3,5cm auf aktuell ca. 2cm verkürzt hat bei geschlossenem Muttermund.Das Kind ist trotz stark reduziertem Fruchtwasser (kleine Depots sind Dopplersonographisch nachgewiesen) vital mit stabilem Puls zwischen 130 und 150, beweglich, normal groß und schwer (ca. 550g). Meine Frau ist körperlich stabil. Einzig ist aktuell der CRP heute wieder über 1,5 angestiegen, kein Fieber, Kreislaufwerte o.B. Ärtzlicherseits wird uns eine Verlegung in eine Spezialklinik wie Uni D'dorf empfohlen. Nun zu meiner Frage: Ist der heutige Zeitpunkt 23+4 nicht für das Kind von der Reifung her zu früh? Da wir ein gesundes Kind haben stellt sich die schwere Frage, ob man die Natur zum jetzigen Zeitpunkt überfordert wenn man technisch alles bereitstellt das Kind am Leben zu halten? Ist die Reife nicht noch zu unvollständig? Bislang tendieren wir dazu in Moers ein paar Tage (und auch länger)in die 24. SSW hineinzusteuern. Auch wenn der Zeitpunkt erdenklich ungünstig ist(im Vergleich z.B. zur 16 SSW), da man schon sehr intensiv zum Kind Kontakt aufnehmen konnte, so ist der natürliche Reifeprozeß doch lange nicht so vollkommen, dass es ein übersehbares Risiko für das Kind wäre. Wäre der Ansatz, in der 24 SSW. den Muttermund chirurgisch zu schließen (stabile Keimverhältnisse vorrausgesetzt - mit welcher Sicherheit kann man die bestimmen?), so dass kein weiteres Fruchtwasser abfließt, auch Ihr Weg?Vielleicht erreicht mich Ihr Tipp noch rechtzeitig. Vielen Dank Holger


Prof. Dr. med. Gerhard Jorch

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Dieses Forum ist in einer solchen eiligen und schwierigen Entscheidungssituation nicht der beste Ratgeber, sondern das ausführliche Gespräch mit einem erfahrenen Arzt. Ich denke aber, dass Sie Ihre Frau möglichst umgehend in ein Perinatalzentrum velegen lassen sollten. "Der Natur ihren Lauf zu lassen" geht häufig schief. Das schlechteste, was Ihnen passieren könnte, wäre, wenn Ihr Kind nach der Geburt transportiert werden müßte.


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Hallo meine tochter ist in der 29+4 ssw geboren und da lag ein kleiner junge der ist in 6 monat beboren also 24 ssw er wog 990g und war 33cm und er hat es geschafft mit heutiger technik schaft man das meine tochter war auch sehr unreif und jetzt ist sie ein gesundes baby und ist seit 5 wochen zuhause es ist schwer und mann hat denn auch eine schwere und harte zeit vor sich wenn es auf der welt ist bei meiner tochter war es nochg viel schlimmer ihre werte sind abgefallen deswegen wurde sie geholt aber wenn ihr baby gesund ist hat es eine große chance zu überleben die ärtzte schaffen es auch das glaube ich bei uns haben sie auch gut geholfen schöne grüße von Jacqueline


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hallo! erstmal wünsche ich euch ganz viel kraft für die kommende zeit! ich bin nicht prof. jorch, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass der mumu zugenäht wird!? hatte selbst bs in der 20.ssw und meinen sohn dann "ausgebrütet" bis zur 33.ssw, aber das ist eher selten, meist reagiert der körper eher mit wehen oder es gibt infektionen, aber es ist möglich *g* alles gute jedenfalls für euch, ich weiss wie euch zumute sein muss! lg, chris


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Vielen Dank für den Mutzuspruch Chris. Der Mumu soll chirurgisch zu einer Wunde (nur ganz sanft an der Oberfläche) gemacht werden, die dann mit einem Bindegewebskleber zuheilen soll. Also richtig dicht,so dass man Ihn bei Geburtsbestrebungen auch wieder chirurgisch öffnen müßte. Hattest Du Deiner und der Ärzte Meinung nach viel Fruchtwasser verloren? Bist Du die ganze Zeit bis zur 33.SSW gelegen? Meiner Frau würde ein kurzer Erfahrungsbericht was gemacht wurde und wie der Verlauf sicher Mut machen. Auch wenn man Lebenssituationen natürlich nicht miteinander vergleichen kann. Alles Gute für Euch Holger


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Hallo Jaqueline, vielen Dank für Deinen Mutzuspruch. Ich wünsche auch Euch alles Liebe für die Weiterentwicklung Deines Kindes Holger


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durchgehalten. Ich empfehle zur Antibiotikabehandlung VagiC jeden Tag zu nehmen und wenn Antibiotika abgesetzt wird Vagiflor oder andere Milchsäurebakterienzäpfchen zu nehmen. Deine Frau soll darauf bestehen, daß sie nach Stuhlgang jemand abduscht und desinfiziert. Eine aufsteigende Infektion ist das schlimmste bei Blasensprung. Mein CRP war auch zweimal bei 1,8 ist dann aber wieder gesunken. Bei unklaren CRP-Werten kann man auch eine Fruchtwasseruntersuchung machen, um nachzuschauen, ob Bakterien im Fruchtwasser sind. Viel Kraft wünscht Didi


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Lieber Holgi, ich wünsch Euch das Allerbeste und ganz viel Kraft für die kommende Zeit. Ich hatte heute fast auf den Tag genau vor 5 Jahren einen Blasensprung, in der 30 Woche. Ja, das ist viel weiter. Ich habe es dann noch 2 Wochen geschafft und mein Sohn wurde dann aufgrund einer Infektion doch per Notkaiserschnitt geholt. Schon nach kurzer Zeit hat mein Sohn alles aufgeholt was aufzuholen gab, er ist heute ein superlieber Rotzlöffel, der am Sonntag sein erstes Handballturnier hat *g*. Ich denke um das Fruchtwasser braucht ihr Euch keine großen Sorgen machen. Soweit ich mich erinnere - und das tu ich sehr gut, wird dies ständig nachgebildet.Und auch damals sagten die Ärzte zu mir, auch wenn nicht wirklich akute Gefahr für meinen Sohn bestand und die Lungenreife nach 3 Tagen abgehschlossen war - JEDER TAG IM MUTTERLEIB ZÄHLT. Jeder Tag also. Vielleicht kannst Du Deiner Frau Mut zu sprechen indem Du Dich ganz sichtbar über jeden Tag freust den sie mit Eurem Kleinen schafft. Guckt von einem Tag auf den nächsten - kleine Schritte. Der Körper und die Psyche entwickeln in dieser Situation oft unglaubliche Kräfte und die ganze Konzentration liegt auf dem Kind. Erfüll ihr jeden Wunsch, steh ihr zur Seite, sei immer für sie da. Mein Mann war da auch ganz großartig, hat mich jeden Abend gewaschen und lag mit 2 Telefonen zu Hause im Bette, falls ich ihn brauchen würde. Ganz wichtig ist auch, dass ihr jegliche Erkältung etc. vermeiden müsst. Ich hatte damals bei einem offenen fenster im KKH geschlafen, es zog tierisch, aber ich habe niemanden gesagt, er soll es bitte schließen. Daraufhin bekam ich ne fiese Erkältung und es konnte nicht einfeutig festgestellt werden, woher die erhöhten Entzündungswerte kamen. Daraufhin folgte dann der Norkaiserschnitt. Da ich in einer großen Klinik mit Frühchenstation entbunden wurde, habe ich mich immer gut betreut gefühlt und einfach den Ärzten vertraut, die richtigen Entscheidungen zu treffen. Hab bitte keine Hemmungen denen Löcher in den Bauch zu fragen, Dir alles erklären zu lassen. Versuche ein Einzelzimmer für Deine Frau zu bekommen, das hilft ungemein. Das liegen ist in dieser Angelegenheit wirklich Nebensache. Deine FRau und Du Ihr werdet nach der Geburt, vielleicht erst Monate später viel zu verarbeiten haben. Ein Austausch mit anderen hilft ungemein :-)) Jetzt zählt nur jeder einzelne Tag! Von Herzen alles Liebe wünscht


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Hallo, eine gute Freundin von mir hatte in der 17. SSW nach einer Fruchtwasseruntersuchung einen Blasensprung. Sie hat es bis zur 34. SSW geschafft, dann wurde der kleine per Kaiserschnitt geholt, weil sie eine Placenta Praevia totalis hatte. Sie lag die meiste Zeit im Krankenhaus und bekam auch Tokolyse. Heute ist er knapp zwei Jahre alt und ein sehr aufgewecktes Kerlchen. Kopf hoch, es ist zu schaffen! LG Gabi


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Vielen Dank für Euren Kommentar. Ich denke das die von Euch erfahrenen Dinge bei meiner Frau akribisch von jeder Pflegekraft im Team beachtet werden. Gestern ging der CRP auf 2,0 hoch, was aber sicher auch mit einer beginnenden Erkältung in Verbindung stehen kann. Wurde bei Euch der chirurgische Eingriff den Mumu zu schließen nicht diskutiert? Gruß Holger


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Vielen Dank Pauline für Deine Mühe mir sooooo ausführlich zu antworten. Ich versuche genau das umzusetzen, in dem ich seit Samstag in der Klinik bei meiner Frau schlafe und Ihr auch tagsüber bis auf ein paar Stunden zur Seite stehe. Sie psychisch im Gleichgewicht zu halten, das Sie Vertrauen zu Ihrem Körper, Kind und dem Team um Sie herum hält, ist sicherlich die wichtigste Aufgabe. Der CRP ist gestern bei Ihr auf 2,0 gestiegen, was aber eher durch eine beginnende Erkältung herrührt, denn im gleichen Atemzug ist der negative Befund des letzten Abstriches gekommen. Die Enterokokken, die den Blasensprung ausgelöst haben könnten, sind weg. Wir werden weiter kämpfen. Noch schwieriger wird es ab nächste Woche, wenn die 24.SSW beginnt und Ideen wie z.B. den Mumu chirurgisch zu verschließen auf die Tagesordnung kommen können. Erstmal einen lieben Dank für die aufmunternden Worte und Euch ein sonniges WE Gruß Holger


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Hallo Gabi, vielen Dank für den Mut den Du uns durch die Geschichte Deiner Freundin machst. Könnte Sie uns vielleicht ein paar mehr Details über den Verlauf Ihrer Schwangerschaft mailen, stichwortartig. Alles was andere Menschen positiv in solchen Situationen erlebt haben kann uns Mut machen den Weg wie jetzt begonnen weiter zugehen. Liebe Grüße und ein sonniges WE wünscht Euch Holger


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Hallo ich hatte BS in der 26 SSW habe noch bis zur 38 SSW durchgehalten ohne Infektion oder Wehen . es ist alles möglich ich hatte absolute bettruhe . Wünsch euch alles Glück der Welt,,,,,,


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Hallo Mino, gratuliere Dir zu Deinem Durchhaltevermögen. Bist Du die gesamten 12 Wochen in einem Perinatalzentrum gelegen? Kannst Du mir vielleicht stichwortartig den Verlauf schildern. Es würde uns weiter Mut machen. Gruß Holger


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Hallo Ihr Eure Euphorie würde ich etwas dämpfen denn es kann gutgehen muss aber noch lange nicht, kleine Wochen 23/24 können es schaffen aber realistisch gesehen ist die Chance dass sie völlig normal üebrleben nicht gerade groß ! Ich habe auch ein Extremfrühchen und mich damals mit 24 + 0 in ein Perinatalzentrum transportieren lassen sofort Lungenreife und alles bekommen und 24 + 2 wurde Ellert geboren. Wäre er nicht dort geboren hätte er es sicher nicht überlebt und auch dort war es mehr als haarig. Ellert ist ein behindertes Kind, ganz krass gesagt, und damit sollte man immer rechnen. Ich sage das nicht negativ, wir sind unendlich glücklich ihn zu haben, und doch wären wir um jeden Tag frohgewesen noch im Bauch. dagmar www.mini-ellert.de


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Vielen Dank für Ihre Antwort. Das die Situation eines Transportes für das Frühgeborene ein riesiger Stressfaktor sein kann, mag sicher so sein. Meine Bedenken richten sich bei diesem frühen Termin auch in die Richtung, das man in einem Perinatalzentrum sicher alles für das Frühgeborene optimiert tun kann, jedoch ich mir unsicher bin, ob man als Frau nicht doch aufgrund sich verändernder Parameter schneller zur Geburt "gedrängt" wird als nötig. Denn technisch kann man dem Kind ja helfen. Für uns sind weiterhin die Faktoren psychische Stabilität in einem vertrauten Umfeld zu erhalten und gleichzeitig auf ärztliche Kompetenz zurückgreifen können entscheidend. Dazu bitte noch eine Frage, die ich Ihnen aktuell oben im Forum gestellt habe. Sonnigen Gruß Holger


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Lieber Prof.Jorch, wir erwarten zwillinge. Meine Frau ist jetzt ende 20.SW, anfang der 20.SW hatte Sie bei einem der zwei einen Blasensprung. jetzt liegt Sie in A. im Zentralklinikum. Wir wissen nicht ob das das richtige ist. Wie kann man so ein Pernatalzentrum finden? Wissen Sie eine Klinik speziell für zwillinge, oder vielleicht einen anderen guten Rat der uns weiterhilft. Liebe Grüße B+S


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