Anja20
Sehr geehrter Professor Costa, ich habe gelesen, dass Süßholzwurzel den Cortisolspiegel und die Plazentadurchlässigkeit erhöht und damit die gesunde Gehirn- und Hormondrüsen-Entwicklung beim ungeborenen Kind stört. Stimmt das? Kann man als Schwangere 2-3 Tassen Tee pro Tag trinken? Oder muss man gänzlich darauf verzichten? - Zum Beispiel ein Tee mit Süßholz (12 %) als Zutat? - Oder ein Tee, wo das Zutat an der ersten Stelle steht (die Menge höher?), wie hier „Süßholz, Zimt, Orangenschalen, Ingwer, geröstete Zichorienwurzel, Nelken, Orangenöl, schwarzer Pfeffer, Vanilleextrakt“? Herzlichen Dank
Süßholzwurzel (in Kräutertee enthalten, aber als Lakritze bekannt) hat eigentlich viele gute Eigenschaften. Sie enthält eine Stoff namens Glycyrrhetinsäure (GRA), die man nur in Maßen verzehren sollte, weil man annimmt, dass ab einer großen Menge es zu Frühgeburten, Lungenreifungsstörung der Kinder und erhöhter Blutdruck bei der Mutter (also Ihnen) kommen kann. Diese Mengen können Sie aber durch Teetrinken nicht erreichen, es sei denn, Sie würden 3-4 Liter dieses Tees täglich trinken. Man nimmt an, dass 250 mg GRA pro Woche unbedenklich sind. Ob man die Gehirnentwicklung des Kindes allein durch das Trinken von Tee mit Süßholz verbessert oder ob der Hormonhaushalt des Kindes dadurch günstig beeinflusst wird, halte ich persönlich für wissenschaftlich nicht bewiesen. Wenn Sie mich fragen, ob es schadet, dann lautet meine Antwort ganz klar: Nein, es schadet nicht. Mit anderen Worten dürfen Sie 2-3 Tassen Kräutertee mit Süßholz-Bestandteilen ruhig trinken. Einige der Kräuter, die Sie erwähnen (Zimt, Ingwer) können zu Krämpfen der Gebärmutter führen - bei Schmerzen im Unterleib oder gar einer Blutung sollten Sie diesen Tee nicht mehr trinken.
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