Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Leichte Anämie - wie kann ich gegensteuern?

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Frage: Leichte Anämie - wie kann ich gegensteuern?

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Lieber Hr. Dr. Costa, ich bin NICHT schwanger und stille NICHT (Kinder 5 und 7 J alt). Trotzdem habe ich eben vom Arzt erfahren, daß ich eine minimale Anämie habe, die aber vom Arzt nicht therapiert wird, da der Speichereisenwert O.K. ist. Außerdem hatten meine Kinder schon niedrige Hb werte und bekamen damals Eisentropfen. Es scheint also ein Familienproblem zu sein. Ich würde unsere Ernährung gerne etwas umstellen, damit es uns besser geht. Ich trinke morgens 0,7l grünen Tee. Wir essen 2-3x Wöchentlich Fleisch (Rind, Hähnchen, Schwein). Wir mögen keine Innereien und auch keinen Fisch. Essen aber gerne Vollkorn. 1) Sollte ich täglich Fleisch auf den Tisch bringen? 2) Sollte ich den grünen Tee durch Früchtetee oder Kräutertee ersetzen? 3) Auf manchen Mineralwässern steht "enteisend". Was bedeutet das? Sollte ich solche Wässer meiden? 4) Damals in der Schwangerschaft hat meine Hebamme zu Amaranth, Quinoa und Hirse geraten - dürfen das meine Kinder (5/7J) essen? 5) Was könnte ich noch ändern? Vielen Dank Bienchen


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Zunächst zwei Vorbemerkungen: 1. Es könnte sehr gut sein, dass die Ursachen des Eisenmangels bei Ihnen und Ihren Kindern unterschiedlich sind. Es wäre schon wichtig, Ihre Kinder untersuchen zu lassen, damit man die Ursache und nicht die Folgen behandelt. 2. Mit der Ernährung kann man leichten Eisenmangel etwas beeinflussen - eine richtige Behandlung ist es aber nicht, die Ernährung umzustellen. Zu Ihren Fragen: ad 1. Täglich Fleisch essen ist nicht gesund - das sollten Sie lieber nicht anstreben. ad 2. Früchte- und Kräutertee hat kaum einen Einfluss auf die Eisenaufnahme, was beim grünen und schwarzen Tee der Fall ist. Also wäre ein Wechsel eine gute Idee. ad 3. Der Grund für den Eisenentzug des Mineralwassers ist, dass eisenhaltige Mineralwassersorten ab einer bestimmten Konzentration eine rot-bräunliche Farbe bekämen und einen unangenehmen Geschmack hätten. Die meisten Mineralwässer enthalten daher nahezu kein Eisen, erkennbar an der Angabe "enteisent". Bestimmte Heilwässer sind eisenhaltig. man kann aber damit nicht viel ausrichten. ad 4. All das dürfen Ihre Kinder essen. ad 5. Eine Liste mit eisenhaltigen Nahrungsmitteln habe ich schon mal erstellt. Hier eine Auswahl (aber bitte nageln Sie mich nicht fest, weil ich die Liste mit "paste-and-copy" hinzufüge; da ich kein Verteidigungsminister bin und das hier keine Doktorarbeit ist, darf ist das...) - Vollkornprodukte aus Hirse, Soja, Quinoa (Reismelde), Amaranth (Fuchsschwanz, Samen), Keimlinge ), Sauerteigbrot, Roggen, Weizen, Hafer, Dinkel (Grünkern), Buchweizen, Gerste, Reis. - Gemüse, Salate, Pilze und Kräuter, Petersilie, weiße Bohnen, Sojabohnen, Kichererbsen, Fenchel, Schwarzwurzel, Portulak, Topinambur, Batate, Löwenzahnblätter, Pfifferlinge, Brunnenkresse - Spinat (tiefgefroren), Rosenkohl, Karotten, Porree, Schnittlauch, Grünkohl, Feldsalat, Erbsen (grün), Broccoli, Zucchini, milchsäuregegorenes Sauerkraut. - Samen, Schalenfrüchte, Nüsse, Cashewnüsse (geröstet), Kürbiskerne, Sesamsamen (trocken + geröstet), Mohn (trocken), Pinienkerne, Pistazien, Sonnenblumenkerne, Haselnüsse, Erdnüsse, Paranüsse. - Trockenobst, Obst (dunkle) Trauben, Brombeeren, schwarze Johannisbeeren, Heidel-, Preisel-, Maul- und Himbeeren. Vitamin-C-reiche Beilagen und Getränke verbessern die Verwertung des pflanzlichen Eisens (z.B. Orangensaft zum Essen, würzen mit Zitronensaft).


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