Frage im Expertenforum Ernährung in der Schwangerschaft an Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa:

Frage zu Zuckerwerten

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Frage: Frage zu Zuckerwerten

Kaleidoskop

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Sehr geehrter Herr Dr. Costa, weil Sie mir mit Ihren Antworten schon mehrfach geholfen haben, wende ich mich nochmals an Sie. Bei mir war der kleine Zuckerbelastungstest in der 25.SSW grenzwertig (allerdings hatte ich direkt bevor ich die 50g Glukose getrunken habe ausgiebig gefrühstückt). Weil es zu Terminschwierigkeiten beim Diabetologen kam, habe ich dann beim Hausarzt den großen Belastungstest machen lassen mit 75g Glukose. Die Werte waren im Normbereich (nüchtern 82, nach einer Stunde 170, nach zwei Stunden 144). Allerdings wurden die Werte durch Kapillarblut gewonnen, da mein Hausarzt meinte, dies sei genauer als wenn er Blut abnehmen würde und das dann erstmal rumliegt, bevor es ins Labor kommt. Mein Frauenarzt meinte daraufhin, dass der Test trotzdem nur mit venösem Blut gemacht werden dürfe. Weil es keine sonstigen Anzeichen auf SS-Diabetes gibt (Kind normal groß und keine große Gewichtszunahme bei mir), meinte er aber, ich müsse den Test nicht noch einmal machen. Trotzdem messe ich zu Hause ab und zu meinen Blutzucker. Tatsächlich bleiben die Werte nach den Mahlzeiten fast immer unter 140, meist eine Stunde nach dem Essen unter 120, oft zwischen 90 und 100. Es gab jedoch wenige Werte, die zwischen 140 und 150 lagen. Sie kamen zustande, nachdem ich mich nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit hingelegt habe. Sind solche einzelnen Werte bedrohlich und würden Sie mir empfehlen freiwillig weiter zu messen? Die zweite Frage ist: Darf ich, wenn ich ein bis zwei Stunden nach dem Essen Hunger bekomme, wieder eine gesunde Kleinigkeit essen oder muss ich warten bis ich wieder einen Nüchternwert unter 90 erreicht habe? Wenn ich nämlich warte bis der Wert unter 90 ist, wird mir komisch. Zudem meinte der Frauenarzt, es wäre gut, wenn ich etwas zunehmen würde. Besteht in meinem Fall trotzdem eine Gefahr, dass das Kind nach der Geburt unterzuckert? Vielen Dank im Voraus für Ihre Antwort! Liebe Grüße Karin


Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

Prof. Dr. med. Serban-Dan Costa

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Sie scheinen in die "Diabetes-Falle" hineingeraten zu sein.... So nenne ich die heutige Situation nach der Einführung der Diabetes- Reihenuntersuchungen (englisch "Screening") und deren Übernahme durch die Krankenkassen. Eigentlich eine positive Entwicklung, nicht jedoch wenn man gesunde Schwangere verunsichert bzw. künstlich krank macht. Warum auch immer. Eines ist klar - Sie leiden nicht unter Diabetes in der Schwangerschaft und müssten gar keine Blutzuckermessungen durchführen, weder kapillär noch venös. Insofern wird Ihr Kind auch nicht eine Unterzuckerung bekommen, wenn es mal auf der Welt ist. Es wird sich für andere Dinge interessieren, die spannender sind. Zum Beispiel wie das mit der Erderwärmung ist und warum man Ende Mai immer noch heizen muss. So Sachen halt... Zurück zum Zucker. Wenn Sie 1-2 Stunden nach dem Essen Hunger haben, sollten Sie ruhig etwas essen - wenn es "eine gesunde Kleinigkeit" ist, umso besser.


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