Renette
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Costa, ich habe eine Frage zu Werten aus meinem kleinen Blutbild und der Substitution von Eisen, Folsäure und Vitamin B 12. Es ergaben sich vor 4 Wochen folgende Abweichungen: Erythrozyten 3,5; Hämaglobin 11,2; Hämatokrit 34; MCV 98; MCH 33. Kann man aus diesen Werten alleine eine notwendige Substitution von Eisen, Vitamin B 12 und Folsäure (habe ich bisher gar nicht genommen) ableiten oder kann es sich dabei nicht auch um schwangerschaftsbedingte, normale Abweichungen handeln? Beim Hausarzt habe ich heute die Bestimmung von Eisen, Vitamin B 12 und Folsäure angeordnet und möchte erst bei einem Mangel substituieren. Ist das verantwortbar oder gefährde ich mit meinem Vorgehen das Ungeborene womöglich? Ich (27 Jahre, 1. SS, 60 kg (54 vorher), sportlich, keine Vorerkrankungen) ernähre mich äußerst bewusst (schon immer aber besonders jetzt...), hatte nie irgendeinen Mangel.
Allein aufgrund dieser Blutwerte kann man nicht ableiten, dass Sie irgend etwas substituieren sollen. Zwar ist der Eisen- und Vitamin-Bedarf in der Schwangerschaft erhöht, aber eine Substitution ist nicht unbedingt von vornherein notwendig, vor allem wenn Sie sich gesund ernähren. Eine Ausnahme ist die Folsäure. Folsäure reduziert nachgewiesenermaßen das Auftreten bestimmter "Spaltbildungen" im Nervensystem und es ist empfehlenswert, Folsäure in Tablettenform bis zur 12., maximal bis zur 21. Schwangerschaftswoche einzunehmen. Danach kann man diese Tabletten absetzen, wenn man nicht unter Folsäuremangel leidet. Ihre Idee mit der Bestimmung der Eisen, Mit. B12 und Folsäure ist gut, aber Folsäure sollten Sie unabhängig von den Werten im besagten Zeitraum einnehmen.
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