Zeichen von Mangelernährung trotz ausreichender Nahrungsaufnahme

Prof. Dr. med. Stefan Wirth Frage an Prof. Dr. med. Stefan Wirth Pädiatrische Gastroenterologie

Frage: Zeichen von Mangelernährung trotz ausreichender Nahrungsaufnahme

Hallo, mein Sohn (11 Jahre) bekommt seit 2019 künstliche Wachstumshormone, da eine Hypophyseninsuffizienz diagnostiziert wurde. Trotzdem stagniert sein Wachstum seit etwa einem Jahr. Durch eine Röntgenuntersuchung am Knie wurde nun festgestellt, dass er dort Zeichen einer jahrelangen Mangelernährung zeigt, und das, obwohl er sehr ausgewogen, vielseitig und vor allem viel isst (Vollwertkost, drei Hauptmahlzeiten und zwei Snacks täglich, Portionsgröße wäre für einen Erwachsenen ausreichend). Ich würde schätzen, dass er täglich etwa 1700 bis 2000 kcal zu sich nimmt. Er ist laktoseintolerant und kann kein Fleisch verdauen, daher bekommt er Proteine hauptsächlich über Fisch, Eier und Hülsenfrüchte. Stuhlgang ist normal und regelmäßig, er hat keinen Beschwerden im Bauch, eine gastroenterologische Untersuchung war unauffällig (organisch also alles ok), hat Energie, schläft normal, alle Blutwerte sind im Normalbereich (werden alle drei Monate gecheckt). Wieso gehen die Nährstoffe aus der Nahrung nicht in seine Zellen über? Er ist jetzt knapp 130cm und wiegt nur 25kg. Ich koche den gesamten Speiseplan rauf und runter und kriege einfach keinen Speck auf mein Kind. Größere Portionen bzw. öfter zu geben resultierte in ständigem Erbrechen, ebenso wie die zusätzliche Gabe von extra Snacks. Irgendwelche Tipps? (PS: der Endokrinologe weiß grade auch nicht weiter und der Kinderarzt meint nur, dass man ja nichts machen kann, weil die Werte ja alle okay sind). VG

von lionalil am 22.05.2024, 12:04



Antwort auf: Zeichen von Mangelernährung trotz ausreichender Nahrungsaufnahme

Wir müssen das Wachstum von Mangelernährung trennen: mit dem Rö-Befund (warum wurde das Knie überhaupt geröngt?) kann ich so nicht viel anfangen. Eine Mangelernährung müsste im Blut mit den Spurenelementen und Vitaminen untersucht werden, Röntgen hilft da wenig, es müsste schon eine ausgeprägte Osteoporose vorliegen, das würde dann im Blut gesehen werden (Vitamin D, Parathormon?). Man setzt vor allem auch das Gewicht in Bezug zur Körpergröße: hier müssen die Perzentilen verglichen werden: ist er überhaupt untergewichtig? Wenn das Wachstumshormon nicht wirkt, muss man überlegen warum. Das ist schon Aufgabe des Endokrinologen. Ohne die Werte zu kennen, kann ich nichts dazu sagen. Stimmt die Dosierung? War es wirklich eine Hypophyseninsuffizienz: das würde ja bedeuten, dass auch andere Hormone z.B. die Schilddrüse betroffen wären. Wie ist das Knochenalter? usw. Gruss S. Wirth

von Prof. Dr. med. Stefan Wirth am 23.05.2024



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