sarasiva
Sehr geehrter Dr. Wirth, meine Tochter (3,5 J.) leidet, seitdem sie ein Säugling ist, unter Verstopfung und bekommt Movicol. Sie hat auch regelmäßig Stuhlgang alleine, aber sie schafft es häufig nicht sich vollständig zu entleeren, so dass sie abends meistens immer noch sagt, dass sie noch müsse. Wenn ich ihr dann ein Carum Carvi Zäpfchen gebe, kommt auch noch ein großer Haufen nach. Ich möchte aber von den Zäpfchen wegkommen, weil sie sonst immer wieder Hilfe beim Stuhlgang braucht. Wenn ich ihr allerdings nicht helfe, kommt es spätestens nach ein paar Tagen dazu, dass sie Schluckauf, Sodbrennen und Bauchschmerzen bekommt und dann mit Hilfe eine sehr große Menge an Stuhl rauskommt. Sie hat eine leichte Muskelhypotonie, bewegt sich allerdings viel und der Darm ist aufgrund der Verstopfungen schon auf 4cm geweitet. Der KIA hat geraten Movicol höher zu dosieren, aber wenn der Stuhl zu flüssig wird, dann schafft sie es paradoxerweise noch weniger alleine Stuhl abzusetzen. Zudem kann sie dann gar nicht schlafen, weil sie ständig muss und nur Mini-Portionen rauskommen. Ich gebe morgens und mittags einen halben Beutel. Wenn ich nachmittags oder abends noch einen halben Beutel gebe, dann kommt es schnell zu Durchfall. Es scheint bei ihr auch weniger eine Frage der Konsistenz zu sein. Sie bekommt auch harten Stuhlgang sofort raus, wenn ich ein Zäpfchen einführe. Der Reiz reicht dann aus, um zu drücken. Sie verkneift sich aber einfach oft ihr großes Geschäft. Der KIA meint sie hätte sich schon an die Zäpfchen gewöhnt. Wie kann ich davon loskommen? Gibt es noch andere Mittel, die die Darmperistaltik anregen? Ist Lactulose oder Milchzucker evtl hier besser geeignet? Oder Iberogast? Wird es wohl besser, wenn sie zur Toilette geht? Sie macht bisher immer nur beim Spielen in die Windel. Sie weiß auch immer genau wann sie muss. Ich verstehe nicht, warum sich immer so viel Stuhl ansammelt. Es handelt sich bei ihr auch nicht um Stuhlschmieren, die Portionen, die sie allein rausbekommt, sind oft eine Kinderhand voll. Mit freundlichen Grüßen
Es sammelt sich der Stuhl an, weil er nie vollständig entleert wird. Daher ist die Dosiserhöhung schon die richtige Maßnahme, das weiche ist dann der Stuhlgang der an den festen "Brocken" vorbeiläuft. Iberogast wird nicht helfen, eine Alternative wäre Lactulose, was aber auch dann recht hoch dosiert werden muss, ca. 40 ml pro Tag. Die rektale Stimulation ist sicher keine dauerhafte Lösung. Ein Beleg dafür ist auch die Rektumweite, die ja bei gutem Abführen sich wieder normalisieren muss. Mit dreieinhalb kann man auch gut schon mit einem Belohnungssystem arbeiten. Sie sollten es nochmal mit dem Kinderarzt besprechen, ggf. wäre eine psychologische Unterstützung auch hilfreich. Gruss S. Wirth
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