Sehr geehrter Herr Dr. Posth!
M. Mann ist fünfsprachig (Mutterspr. deutsch) u. wir haben überlegt, dass es doch schön wäre, unsere Tochter m. einer der 4 Fremdsprachen groß werden zu lassen. Wir möchten es aber nicht um jeden Preis u. schon gar nicht, um sie irgendwie zu pushen! Es soll nur geschehen, wenn es sie nicht verwirrt oder unter Druck setzt. Wir haben überlegt, ob es Sinn macht, wenn mein Mann ab jetzt ausschließlich z.B. Flämisch m. ihr spricht (dem Deutschen sehr ähnlich). Leider kann er aber aus berufl. Gründen nicht sooo viel Zeit m. ihr verbringen...
Unsere Tochter wird Ende des Monats 2 Jahre alt, nie fremdbetr., schläft m. mir im Bett, gestillt, Tragling, nie schreien lassen.
Ist es für eine zweite Sprache schon zu spät? Ich verstehe übrigens Flämsich u. kann ein wenig mit sprechen, aber es geht noch lange nicht so weit, dass wir zu Hause die eine u. Draußen die Muttersprache Sprache sprechen könnten. Wir wollen Tochter auf keinen Fall durch falsche Förderung verwirren
Mitglied inaktiv - 09.08.2010, 10:53
Antwort auf:
Zweisprachig aufwachsen? Wie am Besten? Vielen Dank für Ihre Antwort schon hier.
Stichwort: Mehrsprachigkeit
Hallo, das mehrssprachige aufwachsen von Kinder ist zurzeit en vogue. Es kommt dem Wunsch der Menschen nach frühzeitiger Bildung und internationalem Denken entgegen. Aber es sind eindeutig Elternwünsche. Das Kind selbst hat zunächst einmal andere Interessen. Und die liegen auf emotionaler und sozialer Basis. Trotzdem sollte man seinen Kindern die Bildungsangebote machen, die einem zwanglos zur Verfügung stehen und dazu gehören auch "Fremdsprachen". Im Normalfall sprechen die Eltern dann jeweils in ihrer Muttersprache mit dem Kind. Dafür ist es mit 2 Jahren auch längst nicht zu spät. Merkt man aber, dass das Kind damit schlecht zurecht kommt und sich die Sprachentwicklung verlangsamt oder gar verschlechtert, sollte man meines Erachtens zur eigentlichen Muttersprache zurückkehren, wobei Muttersprache diejenige ist, in deren Kulturkreis das Kind groß wird. Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 11.08.2010