Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Zwei Fragen: Ein Baby alleine lassen? Und Entwicklung vor der Geburt

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Zwei Fragen: Ein Baby alleine lassen? Und Entwicklung vor der Geburt

Mitglied inaktiv

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Lieber Herr Dr. Posth, ich hätte zwei Fragen, die mir sehr wichtig sind, und ich hoffe, Sie sind der richtige Ansprechpartner. 1) Unser Sohn ist morgen 12 Wochen alt. Er wurde 11 Tage nach dem errechneten Geburtstermin (den wir für evt sogar 5 Tage "zu spät" halten) per Kaiserschnitt geboren. Muß bzw. kann man diese 11 Tage zu seiner Entwicklung hinzuzählen? Bitte verstehen Sie die Frage nicht als falschen Ehrgeiz von uns. Wir fragen uns das nur, da er einige Entwicklungsschritte für unser Gefühl recht früh erreicht hat - z. B. lächeln, sich hochziehen, den Kopf halten usw. Oder geht die Entwicklung sozusagen erst mit der Geburt los? 2) Sehr wichtig ist uns noch folgende Frage: Wie genau bzw. wie irritierend empfindet ein 12-Wochen-altes Baby bereits den Unterschied zwischen seinen Betreuungspersonen (sein Vater und ich) und fremden oder Leuten, die er selten sieht? Wie oft muß er zB die Oma in der Woche sehen, um einen Bezug aufzubauen? Wie lange kann man ihn von einer vertrauten Person betreuen lassen, ohne dass er sich "verlassen" fühlt? Und sollte man es überhaupt tun? Was halten Sie zB. von einem Urlaub ohne Kind für die Dauer von zB. 8 Tagen in diesem Alter? Bzw. wann wäre das frühestens möglich? Besten Dank für Ihre Antworten! Cara


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Cara, die Entwicklung eines Kindes beginnt natürlich bereits vor der Geburt. Insofern ist der eigentliche Geburtstermin, was das angeht, eher willkürlich. D.h. 10 Tage rauf oder runter spielen keine Rolle. Ihre zweite Frage ist sehr wichtig. Mit 16 Wochen kann ein Säugling nahezu sicher Gesichter unterscheiden und durch Sehen seine Bezugspersonen erkennen. Dann lächelt er auch nicht mehr jeden Beliebigen an. Mit 12 wochen ist das noch ein bißchen früh. Trotzdem sollte man einen Säugling so ohne weiteres nie einem Fremden anvertrauen. Damit die Großeltern als "Seitenbindung" eingebunden werden können, müssen sie sich recht intensiv in die Pflege einschalten. Das gilt auch für andere Erwachsene bei Wohngemeinschaften. Stillen Sie nicht? 8 Tage ohne den kleinen Knirps würde ich nie empfehlen. Viele Grüße


Mitglied inaktiv

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Hallo, nochmal ich. Nein, ich konnte leider nicht stillen. Immerhin ermöglicht uns das, den Vater fast genauso intensiv einzubinden, wie mich selbst. Er ist mit dem Baby beinahe genauso oft zusammen und auf jeden Fall genauso intensiv, was wir besonders schön finden. Wir würden den Kleinen niemals einem "Fremden" einfach überlassen und möchte ihn auch nicht aus seiner gewohnten Umgebung rausnehmen. Frage: Ist es richtig, dass man in diesem Alter nur eine Betreuung in seinem Zuhause planen sollte, oder ist das unerheblich? Wir finden diese Fragen auch sehr wichtig, denn wir möchten nichts tun, was den Kleinen verwirrt oder verunsichert. Wären die Erkenntnisse nun aber andere, dann würde man ggf. ein paar "Nur-Paar-Tage" etwas eher wieder einplanen. Im Moment setzen wir auf absolute Zuverlässigkeit in der Beantwortung aller Bedürfnisse des Babys, dh rasches Reagieren auf sein Weinen, wir gehen sehr darauf ein, wenn ihm in ungewohnter Umgebung unbehaglich zu werden scheint und so weiter...Bis jetzt erscheint er uns auch sehr fröglich und ausgeglichen, er schläft gut und ruhig und scheint sich wohl zu fühlen. Aktuell sind wir auf eine Hochzeit eingeladen - was tun? Ihn mitnehmen und ihm dem Quirligen und Lauten um ihn herum eine Zeitlang aussetzen oder ihn jemand für Nachmittag und Abend überlassen, den er bis dahin aber nur flüchtig kennt - oder gar nicht zur Hochzeit fahren? Das sind Fragen über Fragen und so recht wissen wir nicht, was das Richtige wäre... Herzliche Grüße und allerbesten Dank Cara


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