Luisi388
Hallo Frau Henkes, ich habe eine Frage zu meiner knapp 4 jährigen Tochter. Ich bemerke, dass sie nun zu ihrem vierten Geburtstag hin immer noch selbständiger sein möchte und gleichzeitig ganz viel Sicherheit braucht. Worüber mein Mann und ich aber gerade aber unsicher sind ist, wie wir auf Beschimpfungen reagieren sollen. Plötzlich kommen öfters Ausdrücke wie "Blöde Mama" oder "Blöder Papa", wenn wir etwas verbieten. Seit gestern auch "Blöder Scheißdreck" oder "blöde Scheiß Mama". Leider werden wir auch gleichzeitig gehauen, bespuckt, getreten, gebissen. Das Verhalten ist extrem herausfordernd und macht mich auch selbst wütend. Wir sagen ihr, dass in unserer Familie nicht gehauen wird und dass wir mit Worten streiten. Sie darf trampeln, stampfen , in Kissen hauen, schreien. Aber nicht uns oder sich selbst verletzen. Wir halten sie in dem Moment auch fest, um uns selbst zu schützen. Also ihre Hände. Bei den Kraftausdrücken sage ich ihr, dass ich so nicht genannt werden möchte. Sie entschuldigt sich dann auch immer, aber 30 Minuten später kommt es wieder zu solchen Ausdrücken. Mir ist zwar bewusst, dass sie natürlich dadurch eine Reaktion bekommt und es vielleicht auch spannend ist, wenn Mama oder Papa dann auch mal lauter "Stop" oder "Jetzt reicht es aber" sagen, aber ich weiß ehrlich nicht, was denn hier die beste Lösung ist? Sollte man es ignorieren, immer wieder ruhig erklären oder auch mal sehr deutlich lauter werden? Das Thema Kraftausdrücke ist gerade ganz groß im Kindergarten. Dort aber vermehrt so etwas wie "Kacka", "Pups" etc. Die Kinder nennen sich dort auch gegenseitig so (wird natürlich nicht geduldet von den Erziehern, aber es kommt ständig vor). Meine Tochter kam auch schon mal sehr geknickt nach Hause, weil sie so genannt wurde. Ich freue mich auf ihre Antwort!
Guten Tag, im Kigaalter erproben Kinder meist ganz begeistert, welche starken Reaktionen sie bei Erwachsenen mit so kleinen Wörtchen auslösen. Das liegt daran, dass Kinder damit feststellen, dass sie Wirkmächtigkeit haben. Dies ist eine wichtige Erfahrung in der Kinderentwicklung. Dennoch ist es sinnvoll, diese Erfahrung auf sozial erwünschteres Verhalten zu lenken. Messen Sie dem Schimpfen daher nicht zu viel Bedeutung zu. Machen Sie sich klar, dass Ihre Tochter noch ein sehr kleines Kind ist, das Sie als Erwachsene nicht wütend machen kann. Übergehen Sie Vieles. Sie können Ihrer Tochter antworten: "Das wäre aber sehr blöd für dich, wenn du eine blöde Mama hättest. Gut dass ich weiß, dass deine Mama nicht blöd ist." Wenn sie dann etwas von Ihnen möchte, können Sie ihr antworten, dass blöde Mamas ihren Kindern sowas nicht geben können. Ihre Tochter wird spüren, dass sie Sie nicht mehr provozieren kann und das Schimpfen allmählich wieder aufgeben. Es ist wichtig, dass Sie Ihrer Tochter so deutliche Grenzen setzen, wenn sie Sie angreift. In diesem Alter ist eine direkte Ansprache hilfreich. "Du darfst nicht schlagen." Gleichzeitig braucht Ihre Tochter die Sicherheit, dass Sie ihre aggressiven Impulse aushalten und sie weiter lieben. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Die letzten 10 Beiträge
- Kind übernimmt schlechtes Verhalten
- Häufiges Wasserlassen psychisch bedingt?
- Überdreht am Abend
- Kein Blickkontakt beim Augenarzt
- Wie helfe ich meinem Sohn, tagsüber zur Ruhe zu kommen?
- Tochter macht im KiGa nicht mit
- Eingewöhnung KITA 2 Jahre
- Urvertrauen und plötzliche Trennung
- Kita
- Kindergartenkind