MamaTata123
Liebe Frau Henkes, mein Sohn (bald 2 1/2 Jahre) tut sich weiterhin sehr schwer, mit Ja und Nein zu antworten. Wenn ich ihm offene Fragen bzw. entweder-oder-Fragen stelle, dann antwortet er darauf eigentlich immer in sinnvoller Weise. Bei Fragen nach "möchtest du XY...?" klappt es inzwischen auch zumindest häufig, dass er sich mit Ja oder Nein äußert, wobei er zuletzt nicht mehr wirklich oft "nein" sagt, wenn er das so meint. Stellen wir allerdings zum Beispiel eine Frage wie "Hast du heute in der Kita mit dem Auto gespielt?" dann antwortet er tatsächlich nie in mit Ja oder Nein darauf. In der Regel sagt er einfach gar nichts. Ich bin mir nicht sicher, ob er eventuell nicht versteht, dass es sich um eine Frage handelt oder was genau an dieser Form der Konversation für ihn so problematisch ist. Er hat eigentlich schon ein gutes Sprachverständnis, denke ich. Mein Kind ist durchaus konversationsfreudig bzw. hat große Freude an Sprache, wobei es auch häufig der Fall ist, dass er bestimmte Begriffe oder Sprachspiele enorm lustig findet. Zum Beispiel hat er heute sehr über den Begriff "knuspern" lachen müssen, sicher nicht, weil er den Sinn davon verstanden hätte, eher wegen des Klanges. Sein Wortschatz ist sehr groß und er bildet auch spontane, sinnvolle Mehrwortsätze. Trotzdem habe ich große Angst um den kommunikativen Aspekt seiner Sprache. Es fällt mir schon auf, dass ausgerechnet dieser Part das Einzige ist, was irgendwie nicht so richtig klappen will, wo es sonst doch eigentlich wirklich gut läuft mit dem Sprechen. Bei allen Kindern in unserem Umfeld scheint das mit dem Ja/Nein völlig unproblematisch zu sein, auch wenn sie zum Teil deutlich schlechter und weniger sprechen als mein Sohn. Besteht die Chance, dass sich das noch fügt oder ist eine ernste Ursache (Autismus?) doch naheliegend? Wie kann ich ihn unterstützen? Ich möchte ihm vor allem nicht das Gefühl geben, irgendwie defizitär zu sein.
Guten Tag, wenn Ihr Sohn auf Ihre Fragen nach dem Kitageschehen nicht antwortet, reagiert er so wie viele Kinder. Sie erzählen zu Hause nicht viel über "ihren Bereich", die Kita. Möglicherweise fühlt Ihr Sohn sich auch von Ihnen getestet, wenn Sie ihm gezielt Ja/Nein-Fragen stellen. Das können bereits Zweieinhalbjährige sehr sensibel erspüren. Daraus kann leicht ein Unzulänglichkeitsgefühl entstehen. Offene Fragen bieten Kindern meist die größeren Sprechanlässe. Die Sprachentwicklung Ihres Sohnes scheint mir nach Ihrer Beschreibung nicht problematisch. Autismus müssen Sie bei einem kommunikativen Kind nicht befürchten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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