Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Verdacht auf Autismus

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Verdacht auf Autismus

maggie79

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Sehr geehrter Herr Nohr, Ich würde sie gerne um ihre Einschätzung bitten. Ich bin ziemlich verunsichert, ich habe das ganze Wochenende damit verbracht meine Tochter zu beobachten und alles mögliche über Autismus zu lesen. Meine Tochter ist 28 Monate alt. Ich finde es ist in dem Alter so schwer einzuschätzen. Ich zähle mal auf, was mir so aufgefallen ist: Sie läuft schon immer viel auf Zehenspitzen Sie spricht nur in Ihrer eigenen Sprache Sie reagiert nicht auf ihren Namen Sie befolgt keine Anweisung Sie hält keinen Blickkontakt Sie lacht ohne Grund Sie spielt keine so tun als ob Spiele Sie ignoriert ihre Mitmenschen Dagegen spricht: Sie möchte gerne zu mir auf den Arm und kuschelt gerne Sie mag nicht wenn mein Sohn mit mir kuschelt, da ist sie eifersüchtig Sie braucht keinen strickten Tagesablauf also keine Alltagsroutine. Sie mag ihre Erzieherin und geht gerne in den Kindergarten Ich muss dazu sagen, dass ich nach ihrer Geburt und dann leider während der Lockdown Phase schwer mit Depressionen zu kämpfen hatte. Wir waren quasi eingesperrt im Haus. Ich hatte Homeoffice und mein großes Kind Homeschooling. Mein Mann kam spät nach Hause. Mein Großer hat mit meiner Tochter nicht gespielt. Wir waren viel spazieren und hatten sonst keinen Kontakt zu anderen. Sie hat nie mit anderen Kindern gespielt. Kann das auch dazu beigetragen haben? Vielleicht holt sie jetzt alles nach? Einen Termin wegen des Hörens haben wir bald. Und es kommt jemand zum Beobachten in die Kita.DANKE


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Hallo, an dem Zeitpunkt, an dem man sich solche Sorgen macht, ist es richtig, Aussenstehende hinzuzunehmen. Einmal in dieser Angst gefangen, findet man dauernd Bestätigungen für die eigene Annahme/Sorge. Ihre Beobachtungen können Hinweise sein, müssen es aber nicht da, wie gesagt, die eigene Sichtweise dann sehr einseitig/tendenziös wird. Ich finde es deshalb gut, dass es sowohl eine Beobachtung im KiGa gibt und auch der Kinderarzt könnte eine hilfreiche Einschätzung geben. Aus der Ferne kann ich nur sagen, dass ich Ihre Verunsicherung nachvollziehen kann, aber die konkrete Einschätzung muß und kann nur im persönlichen Kontakt stattfinden. Alles Gute. Dr.Ludger Nohr


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