Mitglied inaktiv
sehr geehrter Herr dr. posth, mein sohn (korr. 14 monate, ehemaliges frühchen, lange krankenhausaufenthalte wg. sondenernährung im ersten lebenshalbjahr) ist entwicklungsverzögert und vergleichbar ca. mit einem 10 monate altem kind. er hat aber in allen bereichen zwar langsam aber stetig fortschritte gemacht. nur einen bereich läßt er völlig außen vor (und zwar schon immer): die nachahmung. er hat weder als baby grimassen erwiedert, noch wiederholt er irgendetwas sprachliches wie laute. egal ob hände klatschen, ... nichts was man ihm vormacht, veranlasst ihm, es nachzumachen. er setzt auch selbst kaum gesten ein, zeigt zb. nicht auf gegenstände etc... . die frühförderung hatte autismus als mögliche ursache genannt. dagegen spricht aber seine enge bindung zu mir, seine sonstige kontaktfreude, ... . daher meine frage: kann es außer autismus noch andere mögl. körperliche und/oder geistige ursachen für eine fehlende nachahmung geben? vielen dank für ihre informationen, judith
Liebe Judith, nur wenn man davon ausgeht, daß die Nachahmung von bestimmten Gesten in bestimmten Hirnregionen repräsentiert (abgebildet) wird, könnte man vermuten, daß durch einen Schaden in dieser Region diese bestimmte Fähigkeit sich nicht entwickelt. Aber erstens kennt man ein solches Zentrum, wenigstens bisher, noch nicht. Zweitens schüfe sich das Gehirn in einer solchen frühen Phase für diesen Verlust sicherlich einen Ersatz. Insofern muß es zunächst offen bleiben, warum diese Fähigkeit bisher noch nicht in Gang gekommen ist. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. Viele Grüße