Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Trotzen hauptsächlich bei mutter in den gleichen situation

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Trotzen hauptsächlich bei mutter in den gleichen situation

sumsum

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Mein kleiner ist jetzt 22monate. Grundsätzlich ist er ein aufgewecktes tolles Kind. Mit dem trotzen bringt er mich nun seit einiger Zeit an meine Grenzen . Und zwar do,dass ich verzweifelt bin. Er trotz in den gleichen Situationen und ich bekomme ihn nicht beruhigt oder umgelenkt. Ich habe bereits ein Kind und habe auch eigentlich kein Problem wenn sie sich mal hinschmeißen und ihre Wut rauslassen. Aber bei ihm ist es mir echt nur noch peinlich. Es ist so heftig und jedes Mal. Die Abholung von der Tagesmutter beispielsweise. Irgendwann auf dem Weg flippt er mich(Zeitpunkt unterschiedlich) egal was ich tue,es bringt nicht. Ablenken,etwas zu essen geben, Kinderwagen wechseln,mit Dreirad fahren. Ich habe ihn sogar bis nach Hause getragen(geht aber nicht mehr,er ist mir zu schwer). Ich bin völlig hilflos. Ich versuche jetzt auch mehr Grenzen zu setzen,weil es evtl daran liegt,aber keine Veränderungen. Es macht mich nur noch wütend und ich will so nicht sein. Ich weiß einfach nicht was er will. Er ruft mich,komme ich um ihn zu trösten schubst er. Ich weg. Er will aufstehen (im Bett) wir stehen auf und er will 10 sek später wieder ins Bett, er will nicht trinken,aber flippt wenn ich den Becher wegstelle. Es muss irgendwie an mir liegen,aber ich weiß nicht was es ist. Ich versuche meistens bedürfnisorientiert zu handeln. Ich kann aber nicht mehr. Ich schäme mich,aber manchmal nehme ich ihn wie einen Sack und trage ihn beispielsweise von der Strass weg,weil ich völlig verzweifelt bi


Ingrid Henkes

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Guten Tag, Ihre Gefühle sind sehr nachvollziehbar. Sie können aber sicher sein, dass Ihr Verhalten Ihrem Sohn nicht schadet. Wenn Sie ihn mal wie einen Sack tragen, signalisiert ihm das - quasi ohne Worte, dass es jetzt nicht um ihn geht, sondern dass Sie einen unguten Zustand beenden wollen, weil er Ihnen nicht gefällt. Dadurch erlebt Ihr Sohn, dass Sie wissen, was Sie wollen und Mittel haben, das umzusetzen. Das ist nämlich genau das, was Ihr Sohn in dieser Entwicklungsphase nicht weiß und kann. Er lernt gerade seine aggressiven Impulse und seine Wut kennen. Damit kann er aber noch gar nicht umgehen. Er hat in diesem Alter noch keinen planenden Willen. Den Umgang mit seinen heftigen Gefühlen muss er erst lernen. Abgesehen von Begrenzungen hilft es Ihrem Sohn, wenn er spürt, dass Sie Wege aus der Wut kennen und in der problematischen Situation die Orientierung haben. Dadurch kann er sich in seiner hilflosen und überschäumenden Wut bei Ihnen weiter sicher und geschützt fühlen (Auch wenn man das in diesen Momenten manchmal nicht vermuten würde.) Die Erfahrung, dass Sie seine Gefühle gut ertragen können und sein Verhalten Ihrer guten Beziehung keinen Abbruch tut, benötigt er für seine Entwicklung. Außerdem scheint es Ihrem Sohn derzeit schwer zu fallen, zwischen unterschiedlichen Zuständen zu wechseln. Das zeigt der Wechsel von der Tagesmutter zu Ihnen. Da geht es nicht um besser oder schlechter, sondern nur darum, dass etwas für ihn anders wird. Manche Kinder benötigen etwas Zeit, um sich daran zu gewöhnen. Sie können Ihrem Sohn helfen, indem Sie das sprachlich immer wieder vorbereiten (Auch wenn er das noch nicht so ganz versteht.) Da kann auch die Tagesmutter helfen und Ihren Sohn schon auf den Wechsel vorbereiten. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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