Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Posth, zwei kurze Fragen zum Sprechen lernen: 1) ich habe mich gerade mit meinem Freund "gestritten", ob z.B. "Mam-Mam" für Essen und "Gi" für Hahn/Huhn als Wörter zu werten sind oder nicht - ich meine ja, da ein und die selbe Lautkombination zuverlässig ein und die selbe Sache bezeichnet, mein Freund meint nein, weil es ja nicht "richtig" ist. Wie ist es denn nun? 2) ist frühes Sprechen vergleichbar dem frühen Laufen, also einfach "nur" genetisches Programm, das etwas früher als bei anderen abläuft, oder kann man schon von einer Sprach"begabung" sprechen? (Tochter spricht mit 13 Monaten 18 Wörter, teils "richtige", teils s.o.) Vielen Dank & viele Grüße! Maja
Liebe Maja, Spracherwerb ist ein genetisches Programm. Das ist sicher. Es gibt "begabte" Kinder und "unbegabte", was sich allerdings nicht nur daran festmacht, wann ein Kind anfängt zu sprechen. Daß zu Beginn Laute von Tieren als Synonym für das Tier selbst stehen oder -zumeist selbst vorgesprochene- Babywörter wie ham-ham für die beabsichtigte Handlung, ist eigentlich kein Grund zur Kritik. Die richtigen Wörter werden mühelos den Ersatzwörtern zugefügt, insbesondere, wenn Eltern darauf besonderen Wert legen. Im Prinzp geht das aber auch von alleine.
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