Schubsen

Dr. med. Ludger Nohr Frage an Dr. med. Ludger Nohr Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie

Frage: Schubsen

Guten Tag. Unser Sohn wird Ende März 4 Jahre alt und hat im Moment anscheinend eine schlimme Schubsphase. Uns ist es zu Hause natürlich schon selbst aufgefallen, dass er seinen kleinen Bruder (20 Monate) öfter mal schubst. Heute hat uns seine Erzieherin aus dem Kindergarten angesprochen, weil es wohl sehr extrem war mit dem schubsen und sich ein Kind wohl dadurch an der Hand verletzt hat. Wir nehmen ihn zu Hause immer aus der Situation raus und sprechen mit ihm. Wenn es zu schlimm ist, muss er sich kurz alleine irgendwo hinsetzen und darüber nachdenken, was er gemacht hat. Als er 1 1/2 Jahre alt war, hatte er eine schlimme Beiß- und Kneifphase. Wir dachten eigentlich, dass es sich damit dann gegessen hatte. Aber jetzt sind wir in der nächsten unangenehmen Phase angekommen. Ich muss dazu sagen, dass unser Sohn sehr gut sprechen kann. Er spricht seitdem er 1/12 ist, schon ganze Sätze. Deswegen verstehen wir diese Phasen auch nicht. Reagieren wir richtig? Und gibt es etwas, was wir noch machen könnten, damit unser Sohn das schubsen lässt? Vielen Dank für Ihre Zeit

von Fussel107 am 01.03.2021, 13:57



Antwort auf: Schubsen

Hallo, solche "Verhaltensauffälligkeiten" gibt es in der Kinderentwicklung immer wieder. Sie sind nicht Ausdruck einer besonderen Aggressivität, sondern sollen überwiegend Stärke und Selbstwirksamkeit demonstrieren. Weder Empathie noch Einfühlungsvermögen sind in diesem Alter schon so weit ausgeprägt, dass die Kinder die Wirkungen ihrer Handlungen sicher abschätzen können. Es hat schon auch einen Anteil zu ärgern, stören oder zu stoppen, aber man sollte nicht eine aggressive Grundströmung daraus ableiten. Es ist wichtig, dass die Kinder lernen, dass ihre Handlungen Wirkungen haben, andere schmerzen und verletzen können. Auch wenn das zum Teil Sinn des Verhaltens ist ("dem blöden Bruder eins auszuwischen), ist, wie gesagt, die genaue Wirkung des Handelns noch nicht einschätzbar. Deshalb ist es wichtig, diesen Teil deutlich zu machen und zu erklären (ohne lange Vorträge), dass körperliche Übergriffe nicht OK sind, dass es andere Lösungen gibt und Übertretungen auch Konsequenzen haben. Diese sollten direkt und nachvollziehbar sein, ausserdem verhältnismäßig. Ich habe den Eindruck, dass Sie das ganz richtig machen und dann wird diese Phase auch wieder vorbeigehen. Dr.Ludger Nohr

von Dr. med. Ludger Nohr am 01.03.2021



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