Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Schreianfall. Was tun?

Dr. med. Ludger Nohr

Dr. med. Ludger Nohr
Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Frage: Schreianfall. Was tun?

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Hallo mein 14 Monate alter Sohn schlief füher problemlos in seinem Bettchen ein. Jetzt schläft er nur auf der Brust beim Stillen ein. Wenn ich versuche ihn hinteher in sein Bett zu legen, fängt er an zu schreien. Ich weiß dass er keine Schmerzen hat, denn wenn ich ihn gehen lasse - z. B. zum Spielen usw. ist er sofort wieder fröhlich und macht Quatsch. Also interpretiere ich das als eine Laune von ihm. So versuchte ich heute ihn in seinem Bett zu beruhigen ohne ihn auf den Arm zu nehmen. Ich saß direkt vorm Bett und streichelte ihn durch das Gitter. Ich habe versucht ruhig zu reden und leise zu singen. Er fing an dabei zu schreien so laut, dass ich mich kaum gehört hatte. Ich veruchte ruhig zu bleiben und streichelte ihn weiter. Ich zeigte ihm Zuwendung. Aber er wollte unbedingt aus dem Bett raus. So verbrachten wir ca 15-20 Minuten. Dann konnte ich diesen Andrang seinerseits nicht mehr ertragen und nahm ihn raus. In derselben Sekunde war er wie ausgewechselt, war fröhlich und hat angefangen sich mit seinem Spielzeug zu beschäftigen. Während des Schreianfalls hatte er alle von mir angebotene Spielzeuge aus dem Bettchen zornig herausgeschmiessen. Auch meine streichelnde Hand hat er immer wieder versucht wegzustoßen. Ist so ein Verhalten normal? Was kann ich anders machen?


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Hallo, ich würde hier nicht von einer Laune sprechen, sondern von einem starken (und völlig normalen) Bedürfnis. Laune hört sich so an, als habe das Kind eine Wahl. In diesem Alter hat das Kind nur den Weg über das Schreien, den eigenen Wunsch erkennbar zu machen und, wenn möglich, durchzusetzen. Er stösst dann Ihre Hand nicht weg um Sie wegzustossen, sondern weil er etwas anderes braucht (vielleicht ist er auch noch nicht müde o.ä.). Sie können ihn natürlich immer zuerst ins Bettchen legen, weil das einen Ablauf bahnen kann, der später üblich wird. Wie lange Sie die Unzufriedenheit und das Bedürfnis des Kindes aushalten, das können nur Sie entscheiden. Sie müssen aber keine Sorgen haben, dass sich Ihr Sohn das "angewöhnt", sondern er wird dieses Bedürfnis äußern, so lange es da ist. Das verändert sich im Laufe der Entwicklung (s.a. den Text zum Schlaf auf dieser Seite) und es wird immer wieder neue Situationen geben, auf die Sie eingehen und reagieren müssen. Alles Gute miteinander. Dr.Ludger Nohr


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