Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Rollenspiel wie echt wahrgenommen, erschrocken

Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth
Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

zur Vita

Frage: Rollenspiel wie echt wahrgenommen, erschrocken

ayaM

Beitrag melden

Hallo Dr. Posth, meine Tochter spielt schon ewig sehr gerne Rollenspiele. Gestern hat sie mich aufgefordert, eine böse Frau zu spielen, die sie mit Süßigkeiten lockt. Ich habe das gespielt und sie ist nach langer Zeit mitgegangen mit der "bösen" Frau. Ich als böse Frau haben dann sie geschnappt und gesagt, dass ich sie nicht mehr ihrer Mama gebe. Sie hat sich extrem erschrocken und sie konnte sich kaum beruhigen. So habe ich sie nie erlebt. Normalerweise egal bei was beruhigt sie sich schnell. Ich habe ihr immer wieder erklärt, dass es nur ein Spiel war. Sie sagte: "Ich möchte so nicht mehr spielen. Komm spielen wir lieber mit Playmobil" Da wollte sie dasselbe spielen, allerdings ist das Mädchen nicht mehr mitgegangen. Jetzt habe ich extrem schlechtes Gewissen :-( Was jetz tun? Ist es überhaupt ok einem 3 Jährigem Kind zu erzählen, dass es in der Nähe von mir bleiben soll, weil es auch böse Menschen gibt? Und ihr was passieren kann? MfG


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Hallo, ich dachte, ich hätte Ihre Frage längst beantwortet, sehe aber gerade, dass keine Antwort drinsteht. Ich bitte vielmals um Entschuldigung und werde die Antwort in Kürze nachliefern. Viele Grüße


Dr. med. Rüdiger Posth

Dr. med. Rüdiger Posth

Beitrag melden

Hallo, Kinder in diesem Alter sind kraft ihrer Fantasie in der Lage, sich eine Wirklichkeit zu erdenken. J. Piaget u.a. sprachen daher von der "magischen Phase". Das kann soweit gehen, dass ihre eigenen spielerischen Kreationen wie auch gespielte Wirklichkeit als Realität wahrgenommen werden. Insofern hat Ihre Spielkonstellation, die eigentlich einen lehrhaften Charakter haben sollte, Ihrer Tochter nur massive Angst bereitet. Dazu kam die Rollenverfremdung, dass nämlich die schutzbietende Mutter auf einmal als eine gefährliche Kindsdiebin auftrat. Und der eigenen Mutter weggenommen zu werden, ist eine Urangst des Kindes. Man sollte die Lehre daraus ziehen, dann solche Spielinhalte nicht kindgerecht sind und schon gar kein Vernunftreaktionen beim Kind erzeugen, sondern ganz gegenteilig nur Erschrecken und Angst. Um das erschreckte Kind zu beruhigen, ist es wichtig, das Spiel sofort abzubrechen und die realen Verhältnisse wieder herzustellen. Wie man ein Kind vor bösen Menschen schützt, müsste man noch einmal gesondert sprechen. Viele Grüße


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.

Ähnliche Fragen

Sehr geehrte Frau Henkes, seit Beginn des zweiten Lockdowns ist mein Sohn (3J.) nun nicht mehr im Kindergarten gewesen und hat bis auf wenige sporadische Kontakte auf dem Spielplatz sonst keinerlei Kinderkontakte. Er wirkt weiterhin fröhlich und unbeschwert und fragt zwar immer mal wieder nach dem Kindergarten, aber antwortet, falls ich frage ob e ...

Mein Sohn (2 Jahre 10 Monate) hat momentan eine anstrengende Phase, er testet viel aus (haut seine große Schwester, sagt grundsätzlich erstmal "nein", möchte nicht beim Aufräumen etc. helfen), jammert viel. Soweit der normale Wahnsinn. Was ich aber sehr ungewöhnlich finde, und wir von unseren großen Tochter gar nicht kennen, ist dass er seit ei ...

Guten Abend Frau Henkes, Meine Tochter, 25 Monate, will derzeit nichts außer Rollenspiele. Am liebsten ist sie ein Hund. Auch alle anderen steckt sie in Rollen. Am liebsten hat sie es, wenn wir alle Hunde sind. Anfangs war das alles noch süss, doch nimmt es absolut überhand. Das erste was sie nach dem aufwachen macht- rollen verteilen und das let ...

Guten Abend Frau Henkes, unsere Tochter 30 Monate, ist sprachlich schon sehr sehr weit entwickelt. Auch hat sie eine extrem hohe Auffassungsgabe. Dafür ist sie eher etwas zurückhaltend (im Vergleich mit anderen Kinder), was klettern und turnen angeht, auch sauber werden macht sie noch keine Anzeichen, dass sie da schon was verändern möchte. Aber s ...

Hallo, Julian ist 2,5 Jahre. Seit einigen Wochen ist er das Mädchen. Manchmal auch der Papa oder ein Baumeister. Mit seinem Namen möchte er nicht angespochen werden. Tut man es wird er ärgerlich und berichtigt uns. Wie gehe ich damit um. Mein Mann findet das mit dem Mädchen nicht so lustig. Ich spiele da manchmal mit, weil ich merke, daß Julia ...

Meine Tochter, 5 3/4 Jahre, spielte mit ihrer Freundin sie sei gestorben. Vorgeschichte: Vor nicht allzu langer Zeit ist ihre Oma gestorben. Sie sagt, sie vermisst die Oma und weint manchmal, weil sie so traurig ist, dass die Oma nicht mehr da ist und sie nicht zu ihr kann. Wir erklären, dass die Oma im Himmel ist und jederzeit mitbekommt, was a ...

Hallo Dr. Posth, T 3, http://www.rund-ums-baby.de/entwicklung/beitrag.htm?id=53558&suche=bezug&seite=1 Erzieherin meint, wir sollen Sept. starten, damit T den Gruppenanschluß nicht verpasst. Ich kann bis zur Entbindung dabei bleiben und dann so lange pausieren, wie wir wollen. OK? Beim KIGA Schnuppertag hat es T gut gefallen und ich war abgeschr ...

Liebe Frau Henkes,  meine Tochter wird im November 4 und spielt schon lange Zeit sehr gerne Rollenspiele. Mittlerweile finde ich es ein bisschen extrem. Sie spielt sehr gerne sie wäre eine Katze, verfällt dann auch in die "Katzensprache" ("miaut"), krabbelt auf allen 4en etc. Teilweise nicht nur zuhause, sondern auch in der Öffentlichkeit. I ...

Guten Abend,  Ich finde leider keine Infos zu dem Verhalten unserer Tochter im Internet oder der Literatur oder von anderen Kindern, daher wollte ich Sie um eine Einschätzung bitten. Unsere Tochter ist 5.5 Jahre alt, kognitiv recht weit, eloquent, sie kann sowohl körperlich toben und wild sein, wie auch stundenlang Hörbucher hören und malen/ ...