Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Respektlos anderen gegenüber haben Sie einen Rat?

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Respektlos anderen gegenüber haben Sie einen Rat?

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Hallo Herr Dr. Posth, in regelm. Abständen verhält sich unser 5 J- Sohn (geb. Jan. 06) uns und and. Erwachsenen gegenüber sehr provokant und respektlos. Z.B. heute morgen: Beim Hinbringen zum KiGA begrüßen ihn zwei Mütter ganz freundlich mit Namen und "Guten Morgen". Er darauf laut : "Hallo Kackarsch!". Ich hätte in den Erdboden verschwinden mögen.... und es macht mich wahnsinnig wütend!! Habe ihm (wütend) gesagt dass ich nicht möchte, dass er so spricht und es extrem unhöflich ist. Ich bin der Meinung, mit Ignorieren komme ich da nicht weiter - Es GEHT einfach nicht, dass er so spricht. Haben Sie einen Rat? (Seit Nov.2010 Diagnose Hochbegabung, im Sozialverhalten etwas zurück(Selbständigkeit, Empathiefähigk.) intellektuell weit voraus) Freundliche Grüße


Dr. med. Rüdiger Posth

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Stichwort: Beschimpfung und Beleidigung Hallo, in solchen Fällen müssen sich die Eltern fragen, warum Ihr Kind derartige Provokationen nötig hat und was es dazu antreibt. Denn provozierendes Verhalten hat immer eine Vorgeschichte. Wer provoziert, fühlt sich auch immer selbst provoziert. Und dann kommt man schnell auf die Vorgeschichte zu sprechen, die beim Kind die ersten Lebensjahre mit den Angstgefühlen in der Säuglingszeit, dem Widerstandsbedürfnis in der Kleinkindzeit und den Ohnmachtsgefühlen in den ersten Gruppenauseinandersetzungen umfasst. Was ist da passiert? Die Frage nach der Empathie und Sozialkompetenz ist schon berechtigt. Das Voraussein in der Intelligenz hilft nicht bei der emotionalen Entwicklung, manchmal ist es sogar hinderlich. In der konkreten Situation fühlte sich offenbar Ihr Sohn durch die Höflichkeit der anderen Mütter provoziert und hatte nichts Besseres zu tun, als mit einer Beleidigung zu antworten. Im Moment wäre es angemessen gewesen, ihn aufzufordern, seine verbale Entgleisung zurückzunehmen, immerhin ist er 5 Jahre alt und kann sich in die Gefühle und Gedanken anderer Menschen hineinversetzen. Reagiert dann auch darauf patzig, wäre vielleicht der Abbruch des Ki-ga-Besuchs an diesem Tage die richtige Konsequenz. Natürlich hat er Recht auf die Wahl zwischen Entschuldigung als Wiedergutmachung und KI-ga-Abbruch als Konsequenz aus seinem Vergehen. Ihm nur wütend zu sagen, wie unverschämt man das findet, reicht nicht und spiegelt auch nur seine eigene Entgleisung. Dadurch fühlt er sich sogar noch legitimiert. Viele Grüße


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