Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Ludger Nohr:

Plötzlich extremes Augenaufreißen beim Kind

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Frage: Plötzlich extremes Augenaufreißen beim Kind

Sandraw

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Sehr geehrter Dr. Nohr, mein Sohn wird im Februar 7 Jahre alt. Er ist in der 1. Klasse und ein guter Schüler. Seit etwa Silvester fällt sehr auf, dass er plötzlich dauernd extrem seine Augen aufreißt. Erst war es ab und an mal, aber seit 3 Tagen ist es so stark, dass er es eigentlich dauernd macht. Man muss dazu sagen, dass wir eine sehr stressige Zeit hinter uns haben, angefangen von Umzug, Hochzeit über Schwangerschaft, in der ich auch länger im Krankenhaus war und nun die Ankunft seines Brüderchens im November. Seitdem ist natürlich auch weniger Zeit für den großen. Er ist auch schlechter gelaunt und im gesamten verhalten etwas auffällig geworden, teilweise frech und etwas aggressiv. Kann das ganze im Zusammenhang stehen? Er ist seit dieser Zeit Muss ich mir Sorgen machen? Ich finde, dass es teilweise wirklich gruselig aussieht. Wie gehen wir damit um? Sollten wir einen Arzt aufsuchen? Vergeht so etwas wieder? Vielen Dank für Ihre Antwort.


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Hallo, Sie beschreiben eine Tic-ähnliche Verhaltensweise, die gut mit den genannten Stressoren in Verbindung stehen kann. Es ist ja auch eine Form auf sich hinzuweisen, was aber völlig unbewusst abläuft. Ihr Sohn kann das also nicht willkürlich aufhören, aber es kann überflüssig werden. Vielleicht ist diese Auffälligkeit ein Anlass mal zu überprüfen, ob in der neuen Familiensituation alle ausreichend Platz finden. Sehen Sie es als ein hilfreiches Signal, dass zumindest Ihr Sohn sich nicht ausreichend wiederfindet und mehr Zuwendung und Wichtigkeitserfahrung (hier ist auch der Vater gefragt) braucht. Hilfreich auch in dem Sinne, weil es einen veranlasst, nochmal für alle zu schauen, wie es zusammen geht. Es bedarf in der Regel einer Neudefinition der Rollen im gemeinsamen Gespräch (nicht so unter der Hand). Wenn dies gemeinschaftlich und respektvoll gelingt, könnte sich nicht nur die Auffälligkeit wieder verändern, sondern die Familie insgesamt einen gesünderen Weg finden. Ist ein Versuch wert und wenn es gar nicht klappt, würde ich es zumindest mit dem KA, der ihn ja schon länger kennt, mal besprechen. Dr.Ludger Nohr


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