Frage: noch einmal Spiegel

Sehr geehrter Herr Dr. Posth, ich bin es schon wieder. Es geht noch mal um den Spiegel. Tigran steht vor davor und schaut sich an, lächelt sich zu. Wenn er dann neben dem Spiegel steht, sich also nicht sieht, und wir fragen: "Wo ist der Tigran?", "versteckt" er sich extra am Spiegelrand, um dann plötzlich lachend in den Spiegel zu schauen. (Das nur so, weil wir so fasziniert sind von diesem Spiel.) Aber was meinten sie damit, dass ein Kind sein Spiegelbild mit Mutter irgendwann als Rivalen empfindet, wie äußert sich das? Vielen Dank für Ihre Antwort! Anna

Mitglied inaktiv - 31.05.2004, 08:17



Antwort auf: noch einmal Spiegel

Liebe Anna, theoretisch wäre es möglich, daß ein Kleinkind, wenn es seine Identität noch nicht eindeutig begriffen hat, die vermeindlich andere Person auf dem Arm der Mutter als Rivalen ansieht. Die Reaktion des Kindes auf sein Spiegelbild bei der Erkennung, daß es sich um es selbst handelt, ist jedenfalls nicht unbedingt freudiger Natur, sondern offenbar von Skepsis und auch Scham begleitet. Dies zu interpretieren geht aber mehr in philosophische, denn in psychologische Bereiche. Das ist jedenfalls meine Auffassung. viele Grüße

von Dr. med. Rüdiger Posth am 31.05.2004