Mitglied inaktiv
Florian ist 15,5 Monate alt und sehr aufgeweckt. Er spielt mit viel Phantasie und übernimmt viele Dinge, die er täglich erlebt in sein Spiel. Er telefoniert z.B. mit allem, was nur annähernd die Form eines Telefonhörers hat, sagt dann Hallo u.s.w. Seit ca. zwei Wochen trägt er jetzt auch seine Babypuppe oder seinen Teddy im Tragetuch (das binde ich ihm natürlich), weil er einmal den Versuch gemacht hat, den Teddy in meinem Tuch vor seinen Bauch zu binden. Er stillt auch seine Plüschtiere selber. Und letztens hat er ein langes Faltbuch genommen, sich ausgefaltet über den Kopf gehalten und dazu ein langes jaulendes Geräusch gemacht, wobei er kreuz und quer durchs Zimmer lief. Nach einer Weile dämmerte es mir dann, daß er die Fußballfans nachmachte, die mit ihren Fahnen überm Kopf an dem Tag singend durch die Stadt gezogen waren. Meine Frage dazu: Ist sowas einfache Nachahmung von gesehenen Vorgängen oder sind das schon Rollenspiele, d.h. versetzt sich Florian schon in die Situation der nachgeahmten Person hinein, fühlt er sich als Stillmami oder als Fußballfan oder hält er nur was über den Kopf, weil das die Erwachsenen auch so machen? Vielen Dank, Sima
Liebe Sima, einstweilen ist es noch Nachahmung, die typisch für das Alter ist. Zum Rollenspiel gehören "Partner", wie der Name ja sagt, sowie die konsequente Übernahme einer bestimmten "Institution" im Spiel. D.h. die gesellschaftliche Komponente tritt in den Vordergrund. Um das leisten zu können braucht das Kind ein auf sich zentriertes Ich und ein beginnendes Selbstkonzept, das ihm das Ich ermöglicht. Aber die Rollenspiele kommen so sicher wie das Amen in der Kirche. Viele Grüße
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