MartinaAnna
Guten Morgen , unser Sohn, heute 15 Monate alt, hat seit Monaten massive Trennungsängste. Es ist nie was Traumatisches vorgefallen und er bekommt viel Nähe im Alltag, wir haben viel Geduld und geben ihm viel Aufmerksamkeit. Trotzdem, auch wenn ich ihm immer wieder zeige: wenn ich kurz aufs Klo gehe, was trinke, was wegräume etc.geh ich nicht weg und schon gar nicht wie immer - Trotzdem weint er da immer bitterlichst. Bin ich zB mit ihm bei Oma und Opa, wir sitzen am Küchentisch und essen und ich stehe nur kurz auf um mein Trinkglas zu holen, weint er so verzweifelt, dass er nachher noch minutenlang weiterschluchzt. Allein aufs Klo gehen - keine Chance. Mal bei Oma bleiben schon gar nicht, obwohl er sie oft sieht und gewöhnt ist. Ich habe Geduld und halte das gut aus, ABER ich mache mir Sorgen um seine Entwicklung. Wie soll da eine Kita-Eingewöhnung werden? Wird er auch in der Schule und als Erwachsener Probleme mit Unsicherheit haben?? Was mach ich falsch? Liebe Grüße aus Wien :)
Guten Tag, das aktuelle Verhalten Ihres Sohnes sagt nichts über sein zukünftiges Verhalten als Schulkind oder Erwachsener. Die Fähigkeit, kurzfristige Trennungen zu ertragen, entwickelt sich individuell unterschiedlich. Jedes Kind hat da sein eigenes Tempo. Gewähren Sie Ihrem Sohn die benötigte Nähe. Sie können ihn auch mit zur Toilette nehmen. Vielleicht können Sie zunächst üben, dass Ihr Sohn kurz beim Vater bleibt und ohne Sie auskommt, ohne sich verlassen zu fühlen. Mit zunehmender motorischer Entwicklung wird Ihr Sohn seinen Umgebungs- und Erkundungsradius erweitern. Das ermöglicht es ihm, sich zunehmend von Ihnen zu entfernen. Dann ist er die treibende Kraft. Dabei erlebt er, dass Sie in der Nähe bleiben und ihm weiter zur Verfügung stehen. Mit diesen positiven Erfahrungen kann Ihr Sohn zunehmend verinnerlichen, dass Sie seine Mutter bleiben, auch wenn Sie nicht anwesend sind. Das wird es ihm zunehmend ermöglichen, auch längere Trennungen gut zu ertragen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes