Deborah12
Sehr geehrte Frau Henkes Gerne hätte ich zu folgender Situation Ihre Meinung: Ende Woche sollte ich für vier Nächte und fünf Tage nach Frankreich fliegen (familienwochenende mit der Mutter und Geschwister). Ich stille meine Tochter noch und zwar sehr häufig (ca. 5-10 mal, vorallem vor dem einschlafen, vor dem aufstehen und wenn sie gestresst ist). Ihr Papa freut sich sehr auf diese Tage und meine Bedenken wischt er mit den Schlagwörtern "helikoptermutter" und "psychische Probleme " weg. Ich muss dazu sagen, dass ich weder psychische Probleme habe oder hatte, noch das Gefühl habe, eine Helikoptermutter zu sein. Er unterstellt mir gerne solche Dinge wenn ich nicht der gleichen Meinung bin wie er. Ich habe einfach Bedenken, weil die kleine bisher erst einmal eine Nacht ohne mich war, der Wunsch das vorher zu üben wurde von meinem Mann ebenfalls abgelehnt. Ich fühle mich allein gelassen mit der Sorge oder besser gesagt ich bin verwirrt, weil jeder etwas anderes dazu sagt, und mein Gefühl dazu von meinem Mann nicht ernst genommen wird. Auf der einen Seite würde es mir guttun, einmal wegzukommen (ich arbeite nur etwa 2tage im Monat und wir haben keine externe Betreuung wie kita oder Grosseltern) das heisst , ich bin eigentlich immer hier und verantwortlich. Aber ich befürchte, dass diese längere Abwesenheit zum abstillen führen könnte und das wäre von mir aus gesehen nicht der richtige Weg. Auch die Befürchtung, meine Tochter könnte sich von mir im Stich gelassen fühlen, nagt an mir. Meine Familie wäre sehr enttäuscht, wenn ich nicht kommen würde und mein Mann würde das als mangelndes Vertrauen in ihn auslegen. Die Familienberatung findet ich soll gehen, andere Mütter verstehen meine Bedenken und würden sich dagegen entscheiden..... ich weiss es nicht, aber dieses Thema bedrückt mich schon seit Monaten und ich komme einfach nicht zu einer definitiven Entscheidung. Vielen Dank für ihre Gedanken. Liebe Grüsse Deborah
Guten Tag, die Entscheidung können nur Sie - unter Berücksichtigung Ihres Gefühls zu diesem Thema - treffen. Sie sollten sich von niemandem da reinreden lassen. Es geht auch nicht um die Enttäuschung anderer Familienmitglieder. Es geht darum, ob Sie sich und Ihrer Tochter die Trennung für ein Wochenende zutrauen können. Es muss nicht sein, dass die wenigen Tage zum Abstillen führen. Allerdings könnte es zu einer Möglichkeit des Abstillens werden, wenn Sie sich dazu entschließen. Ihre Tochter braucht die Brust nicht mehr zur Ernährung und zum Beruhigen ist das Stillen bei Zweijährigen ohnehin problematisch. Es vergrößert die Abhängigkeit von der Mutter(brust) und verhindert so die Anbahnung anderer Beruhigungsmöglichkeiten. Ihre Tochter wird die Zeit beim Vater verbringen, der ihre zweite wichtige Bezugsperson ist und zu dem sie eine enge Beziehung hat. Sie ist also bestens versorgt und wird sich nicht von Ihnen im Stich gelassen fühlen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
Deborah12
... ich muss dazu noch sagen, dass der Vater und die Tochter sehr gut miteinander auskommen, und dass mein Mann allgemein gut mit Kinder kann. Aber er ist auch ignorant für Empfindungen und andere Denkweisen, und oft sehr gestresst (selbstständig und seit ich ihn kenne am Rande eines burnouts - sagt er selber). Ich vertraue ihm wahrlich nicht zu 100%. Er würde nämlich auch aus reinem Stolz nie zugeben, wenn es nicht funktionieren sollte, und ich zurück kommen müsste. Was auch nicht auf die Schnelle ginge, bin ich doch mind. 12 Stunden Reise von zu Hause entfernt.