Muani
Hallo Dr. Nohr, mein Sohn, 25 Monate, schaut sehr gerne Bücher. Bisher habe ich ihm nicht viel vorgelesen, weil er dafür keine Geduld hatte (fragt ständig, blättert, will Bilder schauen). Bisher waren es nur neutrale/ lustige Inhalte. Jetzt hat er Grimms Märchen geschenkt bekommen und da frisst der Wolf die Geißlein, die Hexe mit ihrer Fratze ist abgebildet und will Hänsel und Gretel fressen etc. Es nimmt ihn sichtlich mit und er will auch manchmal die Seiten nicht öffnen, wo es böse zur Sache geht. Er sagt auch Sachen wie „kuscheltier xy ist eine Hexe, es will mit beißen“. Und wenn Papa mit ihm raufen will, fängt er an zu weinen, wenn Papa zB Zähne zeigt (beiß mich nicht!!) Aber er besteht ständig darauf, dass ich ihm die Geschichten vorlese. Wenn ich es weglege, weint er danach. Und zum ersten Mal ist er auch geduldig mit dem Vorlesen. Ich bin aber nicht sicher, ob ihm das gut tut. Viele Grüße und herzlichen Dank für die Arbeit
Dr. med. Ludger Nohr
Hallo, das hängt vom Kind ab und wie man mit den kindlichen Reaktionen umgeht. Wie Sie sehen, reagiert Ihr Sohn deutlich auf die Märchenbilder und baut sie in seinen Alltag ein. Wenn Sie den Eindruck haben es macht ihm sehr zu schaffen, dann würde ich vorerst die harmloseren Märchen auswählen. Ausserdem ist es wichtig, seine Fragen und Phantasien dazu aufzunehmen und auch einzuordnen (z.B. indem Sie Ihre eigene Reaktion "das ist aber schlimm, tut sicher weh, da hätte ich aber Angst" usw. zeigen und so Reaktionen auslösen). Kinder haben zu den Märchen oft ganz andere Ideen, Fragen und Ängste, die gilt es zu erkennen und mit denen gilt es umzugehen. Dann sind Märchen hilf- und lehrreich, erlauben Probehandeln und fördern die Phantasie. Es geht also m.E. nicht so sehr ums biologische Alter, sondern um Interesse, Verarbeitunsmöglichkeit und den elterlichen Umgang mit dem o.G.. Dr.Ludger Nohr PS Ich habe früher am liebsten eigene Geschichten erfunden. Das Kind gab drei Stichwörter und daraus entstand dann eine Geschichte. Da hatte ich oft das Gefühl, es holt das Kind an seiner Stelle ab. Es gibt also viele Möglichkeiten.
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