Friederike1
Hallo Herr Dr. Nohr, mein Sohn (2,5 J.), nicht fremdbetreut, meidet schon immer andere Kinder. Er mag nicht auf Spielplätze, geht nicht gern zum Kindersport und einer anderen Gruppe (trotz meiner Begleitung). Wenn wir uns privat mit einer anderen Mutter und nur einem Kind treffen, stresst ihn das und wenn ich ihn frage, will er das auch nicht. Andere Kinder sind ihm zu laut, zu schnell. Mein Sohn eben eher defensiv. Ich schwanke zwischen "es einfach annehmen wie es" ist und die Kontakte zu lassen und dem Gedanken, dass es aber wichtig sei, ihm die Möglichkeit zu geben zu lernen mit anderen Kindern umzugehen. Ich dränge ihn nie dazu Kontakt mit anderen aufzunehmen oder weise ihn zurück, wenn er sich zu mir zurückzieht. Vielmehr folge ich seinen Impulsen (beobachtet er nur, lasse ich ihn; will er meine Hand, gebe ich sie ihm). Andererseits brauche ich diese sozialen Kontakte, v.a. die privaten Besuche (nur ca. 1 x in 1 -2 Wo). Wie mache ich es richtig? Seinem Bedürfnis entsprechen und ihn mit Gruppen und Co. in Ruhe lassen, bis er selbst Interesse zeigt? Für mich ist sehr wichtig, dass er sich so angenommen fühlt, wie er ist. Habe ich mit den Kontaktangeboten vielleicht schon zu viel falsch gemacht, wenn ich doch spürte, er will nicht hin? Mit 3 1/4 J. ist der Kitaeinstieg geplant, könnte ihn aber auch zuhause lassen, da dann in Elternzeit mit 2. Kind (ET: Juni). Beste Grüße
Dr. med. Ludger Nohr
Liebe Friederike, in einem Satz würde ich sagen, annehmen, nicht drängen aber ermöglichen. Wenn Kinder den Kontakt zu anderen Kindern bedrohlich oder auch nur lästig/unangenehm finden, ist es zuerst wichtig, das/ihn nicht negativ zu bewerten. Der Hintergrund könnte nicht ausreichende Selbst-Sicherheit sein, die in fremden Situationen mit weniger bekannten Menschen sichtbarer wird. Das ist nicht gut oder schlecht, es ist jetzt so. Da er aber irgendwann in solche Situationen kommen wird, ist es meist gut, wenn Kinder auf dem Boden eines sicheren Hintergrunds Erfahrungen sammeln können. Es hört sich gut an, wie Sie seine Bedürfnisse annehmen und zulassen. Aber ich finde Ihr Kontaktbedürfnis auch wichtig und so eine Möglichkeit für Ihr Kind, mit einer solchen Situation umgehen zu müssen. Vielleicht gibt es auch Kinder bei denen es für ihn leichter ist, die er mehr mag. Auch kleine Kindergruppen die etwas tun, was er auch gerne macht (Sport, Spiel, Musik usw.) können den Einstieg in den Kontakt erleichtern. Also akzeptieren Sie seine Wünsche, aber auch die Ihrigen und lassen so Situationen entstehen, die Lern-und Erfahrungsmöglichkeiten für Ihr Kind sind. Dr.Ludger Nohr
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