Celina1310
Sehr geehrte Frau Henkes, wir machen momentan eine schwere Zeit mit unserem Sohn (2 einhalb) durch. Vor 5 Wochen hat er sich schwer das Bein gebrochen, er musste am selben Tag noch not operiert werden. Ich war immer an seiner Seite und alle waren wirklich sehr lieb dort, aber natürlich war es sehr beängstigend für unseren Sohn und auch für uns. Seitdem ist jeder Arztbesuch mit einem riesen Drama verbunden, nächste Woche steht uns noch die zweite OP bevor und ich weiss nicht, wie ich ihm die Angst nehmen soll. Vorallem habe ich Sorge, dass er jetzt immer weint wenn wir mal zum Arzt müssen. Dummerweise hat er sich letzte Woche dann auch noch ganz doll an einem Stück Orange verschluckt. Der Schreck war groß und seitdem fällt ihm das Essen schwer. Er holt es sich wieder aus dem Mund raus, zermatscht es in den Händen weil es nicht klein genug sein kann, sagt dann kleiner machen und spricht vom Verschlucken.... es ist einfach nur zum heulen. Seit gestern ist das ins Bett bringen auch plötzlich ein problem. Ich begleite ihn immer in den Schlaf, bin an seiner Seite, es ist immer ein Nachtlicht an und Musik. Aufeinmal sagt er immer Mama Angst.. heute morgen ist er auch weinend aufgewacht sagt mama aufstehen angst. Ich versuche alles um ihn abzulenken und trotz der Situation mit dem Gipsbein ihn glücklich zu machen aber es gelingt mir nicht. Haben sie Tipps? Was kann ich tun, dass er die Ängste ablegen könnte? Wird es überhaupt wieder oder kann sowas dauerhaft bleiben? Liebe Grüsse
Guten Tag, auch wenn diese Zeit für Sie sehr anstrengend ist, geht es zunächst darum anzuerkennen, dass vor allem Ihr Sohn die schwere Zeit durchmacht. Er hat völlig überraschend Belastendes und Schmerzen erlebt, die sein Vertrauen in die Welt zunächst einmal erschüttert haben. Jetzt muss Ihr Sohn lernen, diese schlimmen Erfahrungen in sein inneres Erleben und sein entstehendes Bild von sich einzubauen. Deshalb kann es Ihnen auch nicht gelingen, ihn mit anderen Freuden glücklich zu machen. Ihr Sohn benötigt Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten. Vergessen wird er es möglicherweise nicht, aber er wird Kompetenzen entwickeln, die den Ereignissen ihren Schrecken nehmen und zukünftig die Angst nehmen. Zunächst sollten Sie jetzt seine Ängste ernst nehmen. Die hat Ihr Sohn zu Recht. Ärzte haben Ihrem Sohn Schmerzen "zugefügt" in seinem subjektiven Erleben. Ihn erwartet auch wieder Schlimmes. Das lässt sich aufgrund der notwendigen OP nicht vermeiden, aber sie sollten ihm die Angst zugestehen. Er hat ja die Fähigkeit, sich in Unvermeidliches zu fügen, noch nicht lernen können. Sie können ihn allerdings immer wieder darin bestärken, wie tapfer er das alles schon durchgestanden hat. Machen Sie ihm auch deutlich, dass Sie ihm die Schmerzen nicht nehmen können, dass Sie sie aber mit ihm zusammen durchstehen. Ihr Sohn wird es auf Dauer als Hilfe erleben können, sich in schwierigen und ängstigenden Situationen auf die Nähe seiner vertrauten Bezugspersonen verlassen zu können. Lassen Sie Ihren Sohn ruhig das Essen zermatschen und untersuchen. Das stärkt seine Kräfte, Probleme zu lösen. Er kontrolliert, dass das Essen klein genug ist und kann sich so selber helfen. Möglicherweise kommt für Ihren Sohn noch erschwerend hinzu, dass er sich entwicklungsbedingt in der Wiederannäherungskrise befindet. In dieser Phase müssen sich ca. Zweijährige wieder verstärkt der Nähe der Mutter versichern, da ihnen bewusst wird, dass nicht nur sie an Autonomie gewonnen haben und sich von der Mutter entfernen können, sondern dass diese das auch kann. In solchen Phasen hilft es ebenfalls, die Bedürfnisse des Kindes zu akzeptieren und ihm die benötigte Nähe zu gewähren. Dann gewinnen mit der Zeit die Autonomiestrebungen wieder die Oberhand und das Kind kann auf die Nähe verzichten. Sie dürfen sicher auch darauf vertrauen, dass die behandelnden Ärzte mit einem ängstlichen Kleinkind angemessen umgehen können. Ich wünsche Ihnen alles Gute, vor allem auch für die bevorstehende OP Ihres Sohnes. Ingrid Henkes
Ähnliche Fragen
Mein Sohn ist im Umgang mit anderen Kindern sehr schüchtern und zurückhaltend. Selbst wenn er die Kinder schon länger kennt. Letztens hatten wir besuch von seinem Freund und die erste halbe Stunde saß er auf meinem Schoß und hat zugeschaut, wie T. spielt. Erst nach und nach hat er mitgespielt. Die Sit. ist natürlich noch schlimmer, wenn wir zu Besu ...
Meine Tochter (21 Monate) hatte vor kurzem Magen-Darm-Infekt. Wir waren mit ihr im Krankenhaus, da es am Wochenende heftig mit Erbrechen los ging. Dort wurde sie untersucht (abgehört, Bauch abgetastet) und bekam Zäpfchen. Wir mussten sie dabei jedoch festhalten, da sie sich nicht abhören lies. Sie hat dabei geweint, durften sie dann aber mit nach H ...
Sehr geehrter Hr. Dr. P., mein Sohn ist seit er 10 Monate alt ist sehr ängstlich (er ist jetzt 18 Monate alt). Die einzigen Personen auf die er offen zugehen kann sind sein Vater, Ich und die Omas & Opas. Bei allen anderen Menschen und AUCH KINDERN ist er total ängstlich. Kommt zu mir und hängt nur an mir. Wird er angesprochen guckt er schnell w ...
Lb Dr. Posth,Sohn (2J8M),defensiv,nie schreien gelassen,LL über Papa mittlerweile sehr gut.Versuch einer Spielgruppe ohne Eltern,Eingewöh. durch Papa.Hat jedes Mal beim "Verlassen" kurz geweint,sich nach 2 Min trösten lassen.Hat uns am Abend aber sehr oft erzählt,dass er geweint hat.Haben ihn schließlich wieder aus der Spielgruppe genommen,weil evt ...
Guten Tag, meine Tochter hat beim Besuch eines gleichaltigen Kindes (10,5) Monate rotz und Wasser geheult, als dieses einmal laut gejauchzt hat. Das war keine Empathie sondern Angst. Bei anderen Geräuschen (Autos, Radio, herunterfallende gegenstände) zuckt sie nicht mal. Sie hat sich gut beruhigen lassen und beim 3. Mal bei dem geräusch eine gering ...
hallo, unsere kleine mia ist gerade 2 geworden. sie ist ganz aufgeweckt, spricht schon supergut und viel, ist motorisch auch ganz weit und eine wirklicher sonnenschein. kommen wir allerdings mit anderen (meist etwas älteren) kindern in kontakt (2x woche) ist sie sehr zurückhaltend, geht dann aber auf sie zu. wenn ihr die kinder allerdings zu nah ko ...
Tochter 32 Mon.,sehr ruhig,5 Wochen zu früh,Brutkasten,dann KH im Wärmebett,ich war dabei.Nie schreien lassen,erstes Jahr im Elternbett,dann eigenes Zimmer.Beginn zu Fremdeln mit 4 Monaten,sehr anhänglich.Bis knapp 2 nie fremdbetreut,ab dann manchmal Oma (nur bei uns zu Hause), die regelmäßig 1x die Woche kommt. Ging bisher gut. Vor 7 Mon Bruder be ...
Hallo Hr Dr Posth mein Sohn wurde als Frühchen geboren und ist nun 2,8 Jahre alt. Bald kommt er in den Kindergarten. Mein Sohn macht normalerweise keinen Schritt ohne mich oder meinen Mann, nicht einmal zu Hause. Wenn Fremde ihn ansprechen, sucht er meine Nähe, in Gesellschaft redet er keinen Piep. Laute Geräusche machen ihm Angst, ist sehr s ...
Hallo Frau Henkes, ich habe eine Frage zur sozialen Entwicklung meines Kindes (14 Monate). Seit einigen Monaten ist mein Kleiner unter Menschen extrem ängstlich, schüchtern und hängt sehr an mir. Er war vorher schonmal kontaktfreudiger. Wir machen einige Kurse (im Moment Musik und Turnen) und da bewegt er sich kaum weg von mir. Er hat Angst vor ...
Guten Tag Frau Henkes, Ich beobachte derzeit bei meiner Tochter (gerade 2 geworden), dass sie sich seit einiger Zeit vor allem fürchtet. Sie war sonst immer sehr aufgeschlossen, fröhlich und neugierig. Mittlweile aber mag sie eigentlich garnicht mehr das Haus verlassen. Sie hat extreme Angst vor lauten Geräuschen jeder Art. Wir haben ein paar H ...
Die letzten 10 Beiträge
- Wie viele Hobbies für eine 6 jährige?
- Selbstständigkeit Kleinkind
- Kind wird in Krippe von anderen gehauen, gebissen, an den Haaren gezogen
- Kleinkind lässt sich nur von Papa versorgen
- Bedenklich?
- Kind spricht nicht im Kindergarten
- Verhalten 2-Jähriger in Kita
- Verhalten 5 jährige wie Rollenspiel
- Verhalten kind 4
- Verhalten 3 jähriger