Kasperletheater
Vanessa (2,5J) ist seit Beginn an für uns (heraus-)fordernd. Seitdem sie sich mit Worten mitteilen kann, hören wir uns jeden Tag ihr Genöle und Gejammer an. Egal was sie sagt, sie tut es in einem wehleidigen Ton. Wenn ihr etwas nicht gelingt oder sie etwas nicht möchte, dann wird erst weinerlich geklagt und daraufhin oft zornig "ausgerastet" . Sie weint absichtlich laut u. erkennbar gekünstelt, schmeißt sich selbst oder etwas anderes auf den Boden. Manchmal beißt sie sich auch in die Hand. In dieser Situation sucht sie Blickkontakt, als wolle sie sehen, welche Reaktion sie provoziert. Der Versuch körpliche Nähe aufzubauen, um sie zu beruhigen, bewirkt das Gegenteil. Auch in entspannten Situationen ist sie kein Kind, dass gerne kuschelt. Wir versuchen auf ihr Bedürfnisse so gut wie möglich einzugehen. Aber sie wirkt in ihren Reaktionen beständig so unzufrieden, dass es uns nicht nur nervt, sondern auch Sorgen bereitet. In der Kindergrippe wird sie als zurückhaltend u beobachtend beschrieben. Auch wenn Großeltern o. Freunde zu Besuch sind, ist sie kooperativ. Sind wir wieder alleine, scheinen aufgestauten Emotionen herauszubrechen und sie nölt, jammert und bockt besonders intensiv. Wie können wir ihr helfen zufriedener und ausgeglichener zu werden?
Guten Tag, was Sie beschreiben, hört sich so an, als wäre der unzufriedene Ton Ihrer Tochter unabhängig von tatsächlich erlebter Unzufriedenheit. Sie können sich fragen, wo Ihre Tochter diesen Sprechstil aufgeschnappt hat. Vor allem aber können Sie ihr durch Ihr eigenes sprachliches Vorbild andere Ausdrucksmöglichkeiten zeigen. Wenn Sie aufgrund des Verhaltens Ihrer Tochter zur Zeit sehr belastet sind, ist das natürlich schwer. Aber es lohnt den Versuch. Es können Kleinigkeiten sein, die Sie ihr vermitteln. Sie können sich z.B. begeistert über das schöne Wetter äußern oder darüber, wie gut Sie es doch miteinander haben. Da fällt Ihnen zu bestimmt eine Menge ein. Ihre Tochter wird auch mitbekommen, wie Sie als Eltern miteinander sprechen. Auch hier können Sie vorbildhafte Impulse für den Sprechstil Ihrer Tochter geben. Möglicherweise ist Ihre Tochter auch noch in der sogenannten Trotzphase. Da testen Kleinkinder ihre Grenzen aus und proben das wichtige "Nein". Das fordert die Eltern oft sehr. Das liegt auch daran, dass die Kinder oft wütend werden über Anlässe, die den Erwachsenen sehr geringfügig und vielleicht deshalb manchmal gekünstelt erscheinen. Für die Kinder sind sie das allerdings in dem Moment nicht. Was Ihre Tochter dann braucht, ist Ihre Reaktion. Die muss nicht aus Körperkontakt bestehen. Auch zugewandte Sprache wird von Ihrer Tochter verstanden. Ihre Tochter muss spüren, dass Sie verstehen, wie wütend sie ist, weil etwas nicht so ist, wie sie es wollte. Das ist ja für ein Kleinkind in der Situation auch furchtbar. Dann kann sie sich von Ihnen auch trösten lassen oder gemeinsam mit Ihnen nach Alternativen suchen, die die Frustration wegen des Nichtgelungenen abmildern. Zu bedenken geben möchte ich, dass Kinder im Alter Ihrer Tochter noch nicht dazu in der Lage sind, Emotionen aufzustauen oder für die "passende" Situation aufzuschieben. Sie sind in ihrer Ausdrucksweise immer in Jetztzeit und echt. Sie wird z.B. nicht abwarten, bis die Großeltern gegangen sind, um dann wieder schlecht gelaunt zu werden. Möglicherweise fällt ihr einfach noch der Wechsel zwischen den unterschiedlichen Situationen schwer - lebhaft mit Besuch, ruhig ohne Besuch? Eventuell ist Ihre Stimmung auch anders, wenn Sie wieder unter sich sind. Elterliche Stimmungen spüren Kleinkinder sehr gut. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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