Regen100
Guten Tag, unser Kind kommt im Herbst erstmals in den Kindergarten. Es ist 3 Jahre alt, hat aber die Größe eines 5 bis 6 jährigen Kindes. Unser Kind hat ein stattliches Erscheinungsbild und wird wegen seiner Größe von Mitmenschen oft falsch eingeschätzt. Viele Kinder verstehen auf den Spielplätzen oft nicht warum er sich noch kindlich verhält, noch eine Windel trägt oder noch etwas anders spricht als sie, obwohl er größer als sie ist. Neulich habe ich gehört wie ein Kind sagte: "Schau, der trägt ja noch Windeln!". Das tat mir als Mutter weh, mein Kind reagierte darauf nicht, vielleicht hat es den Satz auch nicht gehört. Nun habe ich Sorge, dass er im Kindergarten gehänselt wird, da er sich verhält wie ein 3jähriger, aber als 5 jähriger von den Kindern wahrgenommen wird. Außerdem ist unser Kind sehr sensibel. Es fürchtet sich etwa vor Plastikkrokodilen, die Seifenblasen machen. Auch wenn in einer Geschichte das Wort gefährlich fällt, so kommen ihm Tränen in die Augen. Soll ich die Kinderbetreuerinnen darauf ansprechen, dass sie mit den Kindern vorab über seine Größe mit den Kindern aus der Gruppe reden oder sie über seine sensible Art informieren? Ich fände es sehr schade, wenn mein Kind von anderen ausgelacht würde. Wie kann ich meinem Kind helfen, wenn dies einmalnsein sollte und er traurig vom Kindergarten kommt? Dazu ist noch zu sagen, dass mein Kind seine Gefühle oft hinunterschluckt. Ich sehe ihm oft an, dass es traurig ist in bestimmten Situationen. Er lässt das Weinen aber nicht zu und möchte stark sein. ( kann sein, dass er dies bei mir beobachtet hat, da ich vor den Kindern auch nur selten weine, eigentlich so gut wie nie). Ich sage oft zu ihm, du darfst weinen, das ist nichts schlechtes. Aber er macht es nie. Nur wenn er sich verletzt oder vor etwas fürchtet weint er kurz, aus Traurigkeit eigentlich nie. Wie kann ich ihm helfen, dass er auch Mal weinen kann? Andere Gefühle wie Freude, Wut zeigt er. Aber die Traurigkeit nicht. Danke
Guten Tag, es ist sicherlich sinnvoll, wenn die Erzieher/innen vor dem Kigaeintritt einige Informationen über Ihren Sohn bekommen. Ich halte es nicht für hilfreich, die Erzieher/innen zu bitten, die anderen Kinder auf Ihren Sohn "vorzubereiten". Das schafft eine künstliche Situation, in der die meisten Beteiligten sich verstellen müssten. Sie können das Verhalten der anderen Kinder auf Ihren Sohn zukommen lassen. Die Erzieher/innen werden angemessen mit eventuellen Äußerungen anderer Kinder umgehen können. Möglicherweise passiert auch gar nichts. Ihr Sohn wird vermutlich noch öfter in seinem Leben auf seine Größe angesprochen. Dann ist es hilfreich, dass er mit pädagogischer Unterstützung lernt, mit solchen Äußerungen umzugehen. Falls Ihr Sohn Ihnen von einer solchen Begebenheit im Kiga berichten sollte, unterstützen Sie ihn am besten, indem Sie sich klar auf seine Seite stellen. Sie können ihm dann z. B. sagen: "Das war aber ganz schön doof von den Kindern." Im Laufe der weiteren psychischen Entwicklung wird Ihr Sohn mehr Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen entwickeln. Dann wird er besser zu seinen Gefühlen - auch den unangenehmeren - stehen können und sich gegen Kränkungen oder Zurückweisungen besser behaupten können. Sie können Ihrem Sohn helfen, indem Sie ihm zeigen, dass Sie ihn verstehen. "Manchmal ist es ganz schön schwer, wenn keiner merken soll, dass man traurig ist." Dann kann er spüren, dass Sie wissen, was er fühlt, aber gleichzeitig auch sehen, was es ihn kostet, dieses Gefühl zu verbergen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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