Storyx
Hallo Frau Henkes, meine Tochter ist 28 Monate alt. Sie spricht schon ganz gut und kann Erlebnisse sprachlich und inhaltlich wiedergeben. Allerdings erzählt sie oft auch Dinge, die nicht stimmen können, z.B. dass ihr ein Spielzeug, das sie von ihrer Oma bekommen hat, von einer Nachbarin geschenkt wurde, oder dass ein lila Rasenmäherroboter durch die Kita gefahren sei. Bislang habe ich es so gehandhabt, dass ich darauf eingegangen bin und anschließend gefragt habe, ob sie denn sicher sei, dass es so passiert ist (Echt? Das war ganz schön laut, oder? … Bist du sicher, dass da ein Rasenmäherroboter war?) Sie insistiert darauf, wenn man es anzweifelt. Ich habe mir bisher keine Gedanken darum gemacht, aber da sie in den letzten Wochen so oft etwas geäußert hat, das nicht stimmte, frage ich mich mittlerweile, was dahintersteckt. Wie schätzen Sie das ein: Entspringen diese Äußerungen ihrer Fantasie, glaubt sie tatsächlich daran? Oder ist es für sie ein Spiel? Wie sollte ich sinnvollerweise darauf reagieren? Viele Grüße!
Guten Tag, das Verhalten Ihrer Tochter ist völlig unbedenklich. Die Fantasietätigkeit nimmt bei Zweijährigen zu und wird auch zunehmend ins Spiel integriert. Außerdem merken Zweijährige bereits, dass man mit besonderen Geschichten Aufmerksamkeit bekommen kann. An Ihrer Reaktion erlebt Ihre Tochter, dass ihr das gelingt. Daher häufen sich diese Geschichten vermutlich. Es ist in diesem Alter nicht nötig, dass Sie die Schilderungen Ihrer Tochter mit ihr gemeinsam auf den Wahrheitsgehalt überprüfen. Gehen Sie auf das Fantasiespiel ein und sagen ihr, dass Sie diesen Mähroboter auch gerne gesehen hätten o.ä., was zu der jeweiligen Situation passt. Erst in späteren Entwicklungsphasen ist es hilfreich, wenn man bei manchen Fantasiegeschichten sicherstellt, dass es sich um eine Geschichte handelt. Entschuldigen Sie bitte die späte Antwort auf Ihre Frage. Sie wurde mir am Donnerstag nicht angezeigt. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes