Mitglied inaktiv
Hallo, mein Kleiner, 11 Monate, ist total schwierig zur Zeit. Er schreit wegen jeder Kleinigkeit und ist mit nichts zufrieden. Das Auspacken, Anziehen, auch beim Spielen, etc. findet er ganz schlimm und mäckert lange danach noch rum. Das Autofahren fand er immer ganz toll, plötzlich wird auch da nur geschrieen. Ich denke, daß er irgendwie seinen Kopf durchsetzen will. Muß ich da ständig nachgeben ? Ich weiß nicht wie ich reagieren muß, um nicht irgendwie was falsches zu machen. Hängt das mit dem Alter jetzt zusammen, daß die Kids schwieriger werden und vor allem wie gehe ich richtig damit um. Danke, für Antworten. Gruß Katja
Liebe Katja, diese Erfahrung machen eigentlich alle Eltern mit ihren großen Säuglingen. Der Säugling entwickelt jetzt seinen Willen, d.h. er erlebt ihn in sich und meint, dieser Wille müsse grundsätzlich immer zum Erfolg führen. Das hat der Wille so an sich. Am Anfang läßt sich der Wille empfinden wie ein unbedingter Drang, etwas zu tun oder sich durchzusetzen. Daher diese "Aufsässigkeit", die aber nur so ist, weil der Säugling noch keine Korrekturmöglichkeiten dieses Willens in sich spürt. Die muß er erst langsam lernen, und zwar so, daß sein gewonnenes Urvertrauen zu seinen Eltern nicht wieder verloren geht. Daher ist es wichtig, sich einige Strategien zu überlegen, wie man mit der Sache umgeht. Was nicht geht, ist "erziehen" im eigentlichen Sinn, denn dafür reicht das logische Verständnis der säuglinge noch nicht. Was aber geht ist ablenken auf eine andere Sache, die die kindliche Neugier weckt. Was auch geht, ist ein sanftes, eher spielerisches Behindern der wütenden Reaktion, z.B. treten beim Wickeln. Was immer geht, sind Vermeidungsstrategien seitens der Eltern, an "neuralgischen Punkten" sein Kind herauszufordern. Also nicht die Mütze aufziehen, wenn die Sonne noch scheint oder Windstärke 2 herrscht, usw. Denken Sie daran, Sie wollen doch ein später selbstsicheres und willensstarkes Kind, das sich durchsetzen kann. Viele Grüße