Mitglied inaktiv
Unsere Tochter ist 3 1/2 Jahre alt, wächst in einer geordneten Familie auf, ich bin ganztags zu Hause bei ihr und ihre kleineren Schwester. Wir habe ein sehr liebevolles Verhältnis, allerdings ist und war meine Tochter nie ein grosser "Schmuser". Beim Abendritual, welches von mir und meinem Mann durchgeführt wird, gehe ich zum Abschuss noch an ihr Bett, gebe ihr einen Kuss und sage ihr, dass ich sie sehr gern habe. Manchmal erwidert sie diese Worte mit, ich habe dich, papi und Lorena auch sehr lieb, ab und zu sagt sie jeoch auch. Ich habe Papi und Lorena lieb, dich habe ich weniger lieb. Manchmal dreht sie sich weg und möchte nicht tschüss sagen. Das schmerzt zwar, ich nehme dies jedoch nicht allzu persönlich. Sage ihr dann nur, dass ich etwas traurig bin, dass ich sie jeoch nach wie vor liebe. Was hat diese Ablehnung zu bedeuten? Wir streiten nicht oft, ausser natürlich die üblichen Trotzanfälle, welchen ich jedoch gelassen begegen. Was meinen sie?
Hallo, Kinder in dieser Entwicklungsphase sind sich manchmal ihrer Gefühle noch nicht ganz sicher. Vor allem in Momenten, in den sie einen Konflikt heraufbeschworen haben und von den Eltern ausgeschimpft worden sind, meinen Sie diese "Erniedrigung" mit großem Zorn und bösen Worten erwidern zu müssen. Je nach Temperament gehen mit Ihnen da schon mal die Pferde durch. So etwas tragen sie dann bis zum Abend mit sich herum. Verständlicherweise ist in solchen Augenblicken der andere Elternteil der liebste und beste auf der Welt. Denn ohne selbst herbeigeredete Rückendeckung trauen sich die Kinder dannn doch nicht das Wort gegen Mutter oder Vater zu erheben, jedenfalls nicht, solange die familiären Strukturen noch in Ordnung sind. Viele Grüße.