Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Hochsensibel

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Frage: Hochsensibel

Sabelu

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Liebe Frau Dr  meine Frage wäre: könnte unser Sohn im Juli wird er 5 Jahre alt - hochsensibel sein?  er reagiert oft sehr belehrend und altklug zu anderen Kindern auch wenn es um Konflikte geht: sagt er : hört's auf zu streiten... es ist ihm oft zu laut bei Veranstaltungen, auch sehr schmerzempfindlich und er kann sich schnell extrem aufregen, er fühlt sich gestresst von mir und er weint oft wegen jeder Kleinigkeit sehr schnell ganz im Gegensatz zu seinem kleineren 3 jährigen Bruder.  er spielt wenn wir im Schwimmbad sind nicht gern mit anderen aus seiner Gruppe sondern eher lieber alleine. Seit Neuem muss sein Kindergarten Rucksack ganz genau hergerichtet werden und akribisch nach seinen Regeln zugemacht werden sonst dreht er durch. Auch gestern hat er sein Badetuch ganz genau hergerichtet und er braucht immer seine Ordnung sonst fängt er gleich zu weinen an. Glauben Sie dass er hochsensibel sein könnte? Er hat auch seine eigene Fantasie und träumt oft einfach vor sich hin... wie kann ich ihm helfen?  vielen dank 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, die Verhaltensweisen, die Sie beschreiben, müssen keine Hochsensibilität bedeuten. Kinder im Alter Ihres Sohnes haben immer mal wieder Phasen, in denen sie sich so verhalten. Das kann eine Frage von Temperament und Charakter sein. Oft sind Kinder in diesem Alter noch hörempfindlich und mögen keinen Lärm. Auch die Fantasietätigkeit von Fünfjährigen ist intensiv. Sie können sich ja immer mehr vorstellen und damit auch ausdenken. Das aktuell besonders große Ordnungsbedürfnis Ihres Sohnes ist völlig in Ordnung. Kinder versuchen damit, Ihre Umgebung nach ihren Vorstellungen zu strukturieren. Das ist ein wichtiger Schritt, weil sie damit Handlungsmächtigkeit zeigen. Sie formen ihre Umgebung. So sollte es dann aber auch sein. Nicht Sie müssen das für Ihren Sohn herrichten. Das kann er selber tun. Möglicherweise benötigt Ihr Sohn diese Verhaltensweise aktuell auch deshalb, um sich von dem kleinen Bruder deutlicher abzugrenzen. Zeigen Sie Ihrem Sohn, dass Sie sein Verhalten akzeptieren. Er muss spüren, dass er für Sie so richtig ist. In kleinen Schritten können Sie ihm helfen, auf Ungenauigkeiten o.ä. entspannter zu ragieren. "Mir wäre es zu anstrengend, immer so eine genaue Ordnung zu halten." oder "Das ist aber doch so anstrengend für dich, dass alles ganz genau sein muss. Willst du es dir nicht was leichter machen?" Vermutlich legt sich das beschriebene Verhalten Ihres Sohnes in der nächsten Entwicklungsphase wieder. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


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