Mitglied inaktiv
Lieber Doktor Posth, koennen Sie etwas mehr zum Thema Grandiositaet sagen? Wie entsteht sie? Vererbt oder anerzogen? Wie konkret handeln und Grenzen setzen? Sohn (*3/11/03) , Einzelkind, Sprache langsam besser. Kiga seit September 06. Eingewoehnung bestens, Teilen problematisch. Beansprucht Dinge fuer sich und erkaempft sie notfalls mit Gewalt (beissen oder hauen). 3 Bisse in 11 Wochen...immer das gleiche Kind. Kiga und ich arbeiten mit Induktion, kleine Erfolge aber sehr langsam! Kinder moegen ihn trotz Haue... Halten Sie Kontaket ausserhalb des Kiga fuer noetig und sinnvoll? Zu Hause ist das Zusammenspiel schwierig, wir hatten es auf Ihren Rat erstmal unterbrochen. Spiel draussen bestens, normale Rivalitaet. Vielen Dank, Gruss Christiane
Liebe Christiane, unter Grandiosität versteht man in der Tiefenpsychologie eine schwierige Entwicklung des bereits erfalteten Selbst. Das Ergebnis dieser Entwicklung ist ein zu geringer Anteil von Scham im Selbst, mit der Auswirkung, daß das Kind eine übermäßig hohe Empfindung von Stolz auf sich vereint. Diese Entwicklung entspricht aber nicht der gesunden Entwicklung in Richtung Loslösung, sondern entsteht auf der Basis einer fortgesetzt intensiven Bindung, wobei die primäre Bezugsperson durch überladen des Kindes mit Anerkennung und Lob diese Bindung bewußt aufrecht erhält. Ein schwacher Vater gehört in der Regel auch dazu. Aber ich glaube nicht, daß dieser Zusatnad bei Ihrem Sohn anzunehmen ist. Das, was er zeigt sind einerseits noch Unzulänglichkeiten im angepassten Sozialverhalten und andererseits noch starke Durchsetzungsbestrebungen bei noch unvollkommenen Selbst. Aber in der Gruppe, in die er jetzt hineingekommen ist, lernt er ja auch in diesen Punkten voran zu kommen. Für ein Einzelkind sind solche Gruppenerfahrungen besonders wichtig. Viele Grüße
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