Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

geringe Frustrationstoleranz?

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: geringe Frustrationstoleranz?

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Sehr geehrter Herr Dr.Posth! Ich wende mich heute an Sie, da ich mir das Verhalten meiner Tochter 3,8 Jahre nicht erklären kann. Ich habe zwar schon Ihre Antworten zu dem Thema durchgelesen, konnte aber für uns keinen Lösungsweg finden. Kurz zu unserem Problem: Meine Tochter reagiert sehr rasch frustriert bei Dingen, die sie nicht bewältigen kann, zB.: Oberhemd anziehen, Schuhe anziehen oder sie hat einen konkreten Ablauf im Kopf, den ich dann nicht so erfülle und sie wird dann ganz hysterisch und wirft sich auf den Boden. Nun zu meinem Problem: In diesen Ausnahmesituationen schaffe ich es weder mit guten Worten, Humor oder mit Ablenken sie aus der Frustration herauszuholen, sie schreit dann nur noch lauter.Ignorieren hilft gar nichts, sie wartet scheinbar auf eine Reaktion. Nur welche? Heute ging es den ganzen Nachmittag so, ständiges Raunzen, schreien vor Wut und am Boden werfen. Ich fühle mich total hilflos! Wie reagiere ich am besten??? Ganz lieben Dank, Netty


Dr. med. Rüdiger Posth

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Liebe Netty, vermutlich ist das Verhalten Ihrer Tochter ein grundsätzliches Problem und nichts eine Ausnahme. Offenbar stimmt die Verständigungsebene zwischen Ihnen und Ihrer Tochter nicht. In Momenten des Mißerfolgs eskaliert natürlich alles und die schwache Selbsteinschätzung ihre Tochter führt dann zu solchen Ausbrüchen. Es nutzt ihrer Tochter ja dann auch nichts, wenn Sie das für sie erledigen, was ihr nicht gelungen ist. Denn das Mißlingen bleibt ja und das "fertige Produkt" ist nicht das Ergebnis eigener Leistung. Sie müßten sich also fragen, woher ds Kommt, daß Ihre tochter noch so eine geringe Selbsteinschätzung besitzt und warum es -vor allem in solchen Momenten- keine Verständigungebene zwischen Ihnen und ihr gibt. Um dahin zu gelangen, brauchte ich viel mehr Angaben über Ihre Familie und den bisherigen Werdegang ihrer Tochter. Sie können mir also gerne wieder schreiben. Vielleicht wenden Sie sich aber auch an eine Beratungsstelle für Erziehungsfragen. Viele Grüße


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