Mitglied inaktiv
Lieber Dr. Posth, meine Tochter ist jetzt 2 Jahre und 4 Monate alt. Sie ist 94 cm groß und wiegt 13 kg, ist ein lebhaftes und munteres Kind, sehr anhänglich mir gegenüber und ein richtiger kleiner aufgeweckter Schelm. Was mir Sorgen macht, ist ihr Eßverhalten. Als Baby war sie ein sehr guter Esser, das Fläschen war immer ruckzuck leer und später die Beikost in Form von Obst- u. Gemüsegläschen hat sie weggeputzt wie nix. Sie war auch immer neugierig Essen zu probieren, wenn ich mir was geholt hab. Aber irgendwie hat sie sich nicht viel weiterentwickelt beim Essen. Bis vor 3 Tagen sah ihr Speiseplan so aus: morgens: Babybrei mittags: Babymenue ab 4. Monat (Gläschen mit groberen Beilagen ab 8. bzw. 12. Monat hat sie immer verweigert) nachmittags: Vollkornobstbrei aus dem Glas abend: 210 ml Beba2-Flasche Zwischendurch hat sie auch mal am Tisch mitgegessen, was mir ja auch zeigt dass sie kauen kann, wenn sie will! Z.B. ißt sie gerne Gummibärchen, TUC-Kekse, Schokoriegel. Auch bei Pizza, Grillwürstchen, Wurst oder Fleisch ißt sie schon mal mit. Aber halt nur wenn sie Lust dazu hat, aber auch immer nur wenig, also keine komplette Mahlzeit. Jetzt will sie also seit 3 Tagen abends keine Flasche mehr. Sie schreit regelrecht in Panik "keine Beba-Flasche, keine Beba-Flasche"! Das wäre ja auch in Ordnung, aber sie will auch nicht mit uns normales "Abendbrot" mitessen, wie z. B. Brot mit Wurst oder so was. Sie bleibt dann nicht mal am Tisch sitzen, holt sich mal ab und zu ein Häppchen, aber das ist doch keine Mahlzeit! Morgens das gleiche Theater! Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll. Ich kann sie doch nicht zum essen zwingen. Aber ohne geht es auch nicht! Ich hab sie jetzt schon 3 Tage gewähren lassen, in der Hoffnung, dass sie hungrig wird, aber kein Erfolg. Was soll ich tun, ich kann doch nicht zusehen, wie mein Kind "Diät" macht. Gibt es irgendwelche Therapien, wo ein Kind das Essen regelrecht "lernt"??? Viele Grüße, Gaby P.S. Sie ist kerngesund, also kein Infekt oder Erkältung, auch die Zähne hat sie schon alle!
Liebe Gaby, das Thema Eßstörungen kann ich hier nur begrenzt bearbeiten. Trotzdem ein paar Hinweise. Essen wird gerne als Trotzausdruck von den Kleinkindern verwandt. Diese Form des Trotzens ist auch äußerst wirksam, da nahezu allen Eltern schnell in Panik geraten, wenn ihr Kind nicht richtig ißt. Das Kind erlebt einen enormen Machtgewinn, den es natürlich auskostet. Allerdings heißt das nicht, daß ein solches Kind auch unbedingt diesen Machtgewinn nötig hätte. Häufig sind es Kinder, die von Natur aus sehr unregelmäßig essen und -sagen wir- per Zufall darauf kommen, auf diese Weise ihr Selbst aufzuwerten. Das klingt verrückt, muß sich aber wohl so abspielen. Die "Verrücktheit" der Anorexien älterer Kinder und Jugendlicher erscheint nicht minder fremd. Als Arzt stellt man schnell fest, das die so agierenden Kleinkinder noch bei gutem Gewicht sind und auch normal gewachsen sind (im Gegensatz zu den kranken Kindern). So ist es auch bei Ihrer Tochter. Im Grunde haben Sie nur eine Chance. Sie lassen sich nicht auf die Auseinandersetzung ein. Wenn nicht schon psychische Störungen vorliegen, beginnt jedes Kind über kurz oder lang wieder zu essen. Dabei sollten die frühkindlichen Ess-Sitten langsam in der Versenkung verschwiden. Um Lust auf das Essen zu machen gibt es übrigens zahllose Anregungen in einschlägigen Büchern. Viele Grüße
Mitglied inaktiv
Hallo Gaby! Also ich würde sie komplett von der Babykost abbringen, sie ist doch schon so groß, daß sie alles essen kann. Biete ihr am Familientisch an, was alle anderen auch essen, wenn sie was ißt, ist es gut, wenn nicht, dann auch. Glaube mir, sie wird nicht verhungern und sich da ganz schnell dran gewöhnen. Ein gesundes Kind holt sich was es braucht und das kann auch mal phasenweise sehr wenig sein. Und das sie keine Flasche will, halte ich in dem Alter für sehr vernünftig, sie ist schließlich kein Baby mehr. Es kann sein, daß sie ein paar Tage Theater macht, wenn es nicht das ihr angenehme Essen gibt, das war es dann aber. Und Du schreibst ja selbst, daß sie richtig essen kann, wenn sie Lust dazu hat. Je weniger man es selbst beachtet, desto besser essen die Kinder. Essen ist halt ein Bereich, wo sich schnell Machtkämpfe entwickeln und das muß ja nun nicht sein. Mein Sohn ist übrigens 16 Monate und ißt alles mit, Milch gibt es im Moment noch morgens aus der Flasche, aber sonst nur Tasse/ Becher und keine Babykost mehr. Unser KiA sagt immer:"Die Eltern bestimmen, was gegessen wird, die Kinder, wieviel sie essen." Das finde ich sehr vernünftig und da halten wir uns auch dran, auch wenn er nur ein paar Happen gegessen hat, es gibt nichts anderes. Er ist auch schon mal fast ohne Essen ins Bett gegangen, weil er immer nur mit dem Brot gespielt hat, am nächsten Tag hat er dann brav gegessen. Und gegessen wird nur am Tisch, Häppchen holen gibt es nicht bei den Hauptmahlzeiten (morgens, mittags, abends). LG, Silke
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