Bto.20
Guten Abend, ich bin meinem Ideen am Ende. Mein Sohn isst seit Monaten nur Reis und Naturjoguhrt. Ansonsten gibt es nur geheule und geschreie am Esstisch. Zum Frühstück gibt es Porrige, Müsli oder Brot mit verschienen Aufstrichen. Mittags bekommt er Suppe und am Abend eigentlich vom Familienkost. Ausser beim Müsli, schreit er nur rum und möchte es nicht essen, spuckt es raus. Das größte Problem fängt mit dem ersten Löffel an, egal was es ist. Da Streikt er bis ich leider lauter werden muss. Sobald auch andere wie Oma Opa da sind, wird die Sache noch schwieriger. Bis vor einem halben Jahr hat er immernoch beim ersten Löffel uns Schwierigkeiten gemacht, aber dann hat er das gegessen, was wir auch aßen.
Guten Tag, Ihr Sohn ist vermutlich in der Trotzphase, die mit ca. zwei Jahren beginnt. Seine Versuche, seinen Willen durchzusetzen und nicht das zu tun, was Sie von ihm erwarten scheinen sich aufs Essen zu konzentrieren. Die Steigerung seines Verhaltens in Anwesenheit von Dritten lässt mich vermuten, dass er sich so in seiner Verweigerung Verbündete erhofft. Ihre Situation ist verständlicherweise nicht leicht, weil Sie Ihren Sohn gut ernähren möchten. Zum Essen kann man aber niemanden zwingen, vor allem nicht, wenn daraus nicht später weitere Probleme erwachsen sollen. Versuchen Sie, geduldig zu bleiben und sich nicht provozieren zu lassen - auch nicht nicht lauter zu werden. Ihr Sohn bekommt sonst den Eindruck, dass er nur mal kurz den Mund verschlossen halten muss und schon kann er bei Ihnen richtigen Ärger auslösen. Sie bieten Ihrem Sohn genügend Essen an; er wird also nicht verhungern. Akzeptieren Sie, dass er z.Zt. nur eingeschränkte Speisen isst. Vor allem sollte Ihr Sohn den Löffel selber halten. Dann kann er die Entscheidung treffen, dass er etwas isst und muss sich nicht gegen Ihre Forderung wehren. Wenn er nichts isst, können Sie ihn lassen und ihn zunehmend darauf vorbereiten, dass es nur zu den Mahlzeiten Essen gibt und nicht zwischendurch. Wenn Ihr Sohn das Essen nicht mehr als Kampf zwischen Ihnen versteht, den er - phasenbedingt - unbedingt gewinnen will, wird er wieder essen. Lassen Sie das Thema nicht zu viel Raum einnehmen. Damit verliert es seinen Reiz als Provokationsmöglichkeit. So wird Ihr Sohn seine Verweigerung schneller aufgeben können. Mit Gästen sollten Sie besprechen, dass diese das Essverhalten Ihres Sohnes ignorieren und sich nicht einmischen. Vielleicht gibt Ihnen der Text über Trotz auf dieser Seite noch weitere Anregungen. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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