Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Dr. med. Rüdiger Posth:

Bindungsvermirrung?

Dr. med. Rüdiger Posth

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Facharzt für Kinderheilkunde, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut

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Frage: Bindungsvermirrung?

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Mein Sohn 16M hatte im 1.Lj. eine intensive Bindung zu mir,dies hat sich nach dem Abstillen extrem losgelöst.Wenn ich mit meinem Sohn alleine bin ist alles wie immer, er verabschiedet sich morgens mit freudigem "winke-winke" vom Papa und wir haben den ganzen Tag über jede Menge Spaß,sobald sein Papa aber da ist,bin ich Luft. Der Vater übernimmt die Betreuung wenn er abends und am We/im Urlaub zu Hause ist und bringt eine weibliche Kompetenz mit. Wenn unser Sohn im "Kern erschüttert" ist,möchte er lieber vom Papa getröstet werden.Anfangs dachte ich, er müßte nur genügend Papa "tanken", da dieser ihn ja tagsüber immer wieder verläßt,aber je länger der Vater zu Hause ist, desto intensiver wird seine Ablehnung.Könnte aufgrund"unsauberer" Trennung unsrer Rollenfunktion von Vater und Mutter eine Bindungsverwirrung vorliegen,oder handelt es sich um eine extrem gelungene Triade? Sollten wir unsere Rollen besser abtrennen oder würden wir damit eine Rückbindung meines Sohnes an mich riskieren?


Dr. med. Rüdiger Posth

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Hallo, da sie sich offensichtlich die intensive Pflege Ihres Sohnes im 1. Lebensjahr nicht geteilt haben, glaube ich weniger an eine Bindungsverwirrung, als vielmehr an die "gelungene Triade". Ihr Mann scheint ein starkes Loslösungs vorbild für Ihren Sohn zu sein und seinerseits hohe Bindungsqualität aufzubauen. Ich spreche in solchen Fällen dann von der "beschleunigten Loslösung", allerdings ohne immer klar sagen zu können, wo die eigentlichen Ursache hierzu liegen. Nehmen Sie es erst einmal einfach so hin und freuen sich über die gute Vater-Sohn-Beziehung. Viele Grüße


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