Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Baby 5 Monate schon Papakind?

Ingrid Henkes

 Ingrid Henkes
Analytische Kinder- und Jugendlichen­psycho­therapeutin

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Frage: Baby 5 Monate schon Papakind?

Blusch

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Liebe Frau Henkes,    unsere Tochter ist 5 Monate alt. Ich konnte von Anfang an nicht stillen, sodass sie die Flasche bekommt. Mein Mann arbeitet im Home Office. Er ist also sehr präsent und durch das Flasche geben, füttert er auch, bringt sie jeden 2. Tag ins Bett und macht auch Nächte. Wir wechseln uns seit geraumer Zeit ab.  Tagsüber verbringt die kleine 80% der Zeit mit mir. Wenn ich sie dann noch ins Bett bringe, hat sie mich den ganzen Tag. Sie schläft auf mir, neben mir, wir spielen, ich trage sie durch die Gegend etc.  Seit etwa 3 Wochen schreit sie abends, wenn ich sie ins Bett bringe etwa eine halbe Stunde, bei meinem Mann nicht. Es geht oft schon auf dem Wickeltisch los, wenn ich sie bettfertig mache. Spätestens aber im Schlafzimmer. Dort wo wir ganz entspannt jeden Tag das Mittagssschläfchen zusammen machen ohne Probleme. Beim Baden abends ist noch alles super und sie lacht sich schlapp und dann gehts los. Macht mein Mann das, ist sie komplett ruhig. Es tut mir total leid für die kleine, dass sie anscheinend so einen Stress hat abends mit mir oder ich sie nicht beruhigen kann. Unser Ritual ist 1:1 dasselbe- ich mache augenscheinlich nichts anders.    Ich frage mich nun: schreit sie in dem Alter schon nach Papa? Oder hat sie abends einfach generell Stress und bei meinem Mann wird der abgepuffert aber bei mir nicht? Habe lange überlegt was ich falsch mache, aber es gibt keinen ersichtlichen Grund. Sie hat den ganzen Tag Spaß mit mir, lacht viel und dann ist es plötzlich als würde man einen Schalter umlegen.   Es kommt einem so vor als würde sie binnen Sekunden merken, dass sie bettfertig gemacht wird und dann weint sie wenn ich es bin. Wenn sie das tut, bleibe ich ruhig, halte sie im Arm, spreche ihr langsam zu. Irgendwannn nimmt sie dann ihre Flasche und ist auch erschöpft.  Bin irgendwie verzweifelt und traurig, weil ich das Gefühl hab, ich löse den Stress aus.    Haben Sie eine Vorstellung davon, was es sein könnte ? und was ich tun kann?    Liebe Grüße 


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, ich kann Ihnen leider nicht sagen, warum Ihre Tochter sich so verhält. Ihr Verhalten muss Sie aber nicht sorgen. Ihre Tochter hat von Anfang an eine gute Beziehung zu Ihnen beiden und das ist großartig für sie. Manche Kinder sind abends überreizt und signalisieren ihr Bedürfnis nach Beruhigung. Möglicherweise bevorzugt Ihre Tochter derzeit dafür den Vater. Vielleicht wirkt seine tiefere Stimme beruhigend auf sie oder ein ruhigerer Herzschlag. Das lässt sich nicht sagen. Sie sollten das Bedürfnis Ihrer Tochter akzeptieren. Es hilft ihr, gut in den Schlaf zu finden. Das ist für Sie alle am entspannendsten. Dieses Verhalten kann sich auch wieder ändern. Auf keinen Fall sind Sie der Auslöser für den Stress Ihrer Tochter und Sie haben auch keine schlechtere Beziehung zu ihr. Das zeigt Ihre Tochter Ihnen tagsüber ganz deutlich. Abends ist eben gerade der Vater gefragt, bis sich auch das wieder ändert. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


Blusch

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Vielen lieben Dank für Ihre Antwort. Dann wird der Papa jetzt abends wohl öfter ranmüssen. Das geht natürlich nicht immer, aber ich hoffe dann, dass es sich wieder legt.    Liebe Grüße


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