Frage im Expertenforum Entwicklung von Babys und Kindern besser verstehen an Ingrid Henkes:

Aussage Kinderärztin

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Frage: Aussage Kinderärztin

Peeech32

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Guten Tag Frau Henkes,  beim letzten Termin erwähnte unsere Kinderärztin, dass unser 3,5 Monate alter Sohn möglicherweise ein "ungünstiges Temperament" habe, da er oft laut und sehr intensiv schreit und sich kaum beruhigen lässt. Allerdings erfüllt er wohl nicht die Kriterien für eine Regulationsstörung, da er mit dem Schlafen und Essen eigentlich keine Probleme hat. Körperlich ist er kerngesund. Dennoch klingt "ungünstiges Temperament" für uns sehr negativ und wir wissen auch nicht recht, was damit gemeint ist. Auf Nachfrage sagte sie, dass er dadurch möglicherweise Schwierigkeiten in der psychischen Entwicklung bekommen könnte. Dies sei insbesondere relevant, weil er ein Junge sei. Sie blieb insgesamt sehr vage und wir ratlos.    Was ist genau mit "ungünstigem Temperament" gemeint und wie äußert sich so etwas bei Babys bzw. Kleinkinder? Welche Probleme können dadurch denn entstehen? Und warum ist das besonders relevant, weil er ein Junge ist?  Ich hoffe, Sie können für uns etwas Licht ins Dunkle bringen.    Haben Sie vielen Dank!


Ingrid Henkes

Ingrid Henkes

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Guten Tag, leider sehe ich mich nicht imstande, dieses Licht zu entzünden und die Aussagen Ihrer Kinderärztin zu interpretieren. Ich kann Ihnen allerdings versichern, dass "ungünstiges Temperament" kein Fachterminus ist. Es hört sich ein wenig danach an, als wollte Ihr Sohn sich mit seinem intensiven Schreien durchsetzen wollen und das könne dauerhaft zu einem Problem werden (die dominanten Jungs). Drei Monate alte Kinder schreien aber nicht, weil sie sich durchsetzen wollen, sondern weil sie ein Unbehagen mit etwas haben, das sich manchmal von den Eltern nicht herausfinden lässt. Für Ihren Sohn ist es wichtig, dass Sie versuchen ihn zu beruhigen. Sie bieten ihm körperliche Nähe und Trost und versuchen alles, um seine Bedürfnisse zu erfüllen. Das hilft ihm, mit der Zeit mehr Gelassenheit und Sicherheit zu entwickeln, weil er so viele gute Erfahrungen mit Ihnen macht. Spätere Entwicklungsphasen, wie das Trotzalter und die dann zu setzenden Grenzen, können Sie jetzt noch nicht vorwegnehmen. Aktuell geht es darum, die Bedürnisse Ihres Sohnes so gut wie möglich zu erfüllen und ihm eine gute Bindung zu ermöglichen. Das tun Sie und mehr geht nicht. Genießen Sie die Zeit mit Ihrem Sohn und bleiben Sie bei seinem intensiven Schreien möglichst gelassen. Er ist schon aufgeregt. Da helfen ihm Eltern, die die Ruhe bewahren. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes


luvi

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Hallo,  Ich finde die Aussage der Ärztin ziemlich grenzwertig und würde wahrscheinlich überlegen, den Arzt zu wechseln. Dein Kind ist gerade mal 3.5 Monate alt und jetzt schon so eine Aussage über seine psychische Entwicklung zu treffen, ist viel zu früh und auch etwas an den Haaren herbei gezogen. Das verunsichert euch doch nur. Ich finde auch, dass das Wort ungünstig sehr negativ ist. Wenn sie nur gesagt hätte, dass Kinder unterschiedliches Temperament haben und euer Kind so ist, wie es ist, wäre es besser gewesen. Aber was sie dann danach noch gesagt hat, der Ausblick auf die Zukunft, das geht gar nicht. LG luvi 


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