HalloHr Posth
Meine Tochter Laura ist 2 Jahre alt,1-2mal in der Woche kommt ein Tageskind(Nina),8monate älter zu uns.Die beiden mögen sich sehr gerne,sehen sich auch ausserhalb der Betreuungszeit,bin mit der Mutter befreundet.Seit einiger Zeit kneift Laura Nina um ihre Bedürfnisse durchzusetzen.Alle Versuche,der Induktion scheitern bisher.Ich habe das Gefühl,Laura fühlt sich durch den Altersunterschied benachteiligt und sieht keine andere Möglichkeit sich durchzusetzen.Andererseits beginnt bei beiden die Willensbildung und Nina ist Laura oft überlegen,zb schneller auf der Schaukel,schnappt ihr das Spielzeug vor der Nase weg,was Laura sehr frustriert und zu weiterem kneifen animiert.Ich bin in dem Zwiespalt beide zu verstehen und weiss nicht,wie ich am besten reagieren soll,habe beiden zur Genüge die Situation erklärt,werde aber logischerweise nicht mit einer Verhaltensänderung belohnt.
Überfordere ich Laura mit dem älteren Kind und wie gehe ich am besten mit ihren Konflikten um?MfG
Mitglied inaktiv - 23.04.2007, 13:26
Antwort auf:
Arbeit als Tagesmutter/ Rivalität
Stichwort: Fremdbetreuung
Hallo, das, was sich jede Mutter sagen muß, wenn sie ein anderes Kind zum eigenen als TM übernimmt, ist, daß diese beiden Kinder ein Rivalitätsverhältnis eingehen werden, wie zwei eigene Kinder, also wie Geschwister. Genauso ist es jetzt bei Ihnen.
Da Ihre eigene Tochter jünger ist, ist sie dem fremden, älteren Kind auf natürliche Weise unterlegen. Damit muß nicht nur Ihre Tochter umgehen lernen, sondern auch Sie, denn insgeheim hält jede Mutter erst einmal zum eignen Kind (was das Kind auch berechtigterweise erwartet). Wenn der Mechanismus der Induktion jetzt noch nicht greift, dann liegt das wahrscheinlich an der künstlich geschaffenen Konstellation. Die Induktion basiert letztendlich auch auf der Möglichkeit zur Identifikation mit der "beschädigten" Person. Das fremde Kind ist aber zunächst eben "nur die Fremde" und kein wirkliches Geschwisterkind.
Jede Mutter, die Tagesmutter wird und eigene Kinder hat, muß wissen, was da passiert und Strategien besitzen, damit richtig umzugehen. Dafür gibt es Tagesmütterkurse. Ich weiß allerdings nicht, ob solche Schwierigkeiten dabei auch zur Sprache kommen. In Ihrem Fall gehen Sie am besten so vor, wie man mit der Rivalität unter Geschwistern umgeht (s. gezielter Suchlauf). Viele Grüße
von
Dr. med. Rüdiger Posth
am 25.04.2007
