Simone123456
Liebe Frau Henkes, vielen Dank, dass Sie dieses Forum hier betreiben und so schon vielen verunsicherten Eltern helfen und eine tolle Unterstützung geben konnten. Ich wende mich heute bezüglich meines 5-jährigen Sohnes an Sie. Ich bin langsam ratlos und bin unsicher, ob sein Verhalten noch im Rahmen des „Normalen“ ist. Unser Sohn hat schon früh (mit ca. 1,5 Jahren) angefangen sich selbst zu stimulieren. Wir haben uns anfangs nichts dabei gedacht und ihn einfach machen lassen. Er hat sich auf Kuscheltiere oder seine Hände gelegt und gerieben. Irgendwann wurde es immer mehr und immer öfter und vor allem, als er dann mit 4 seinen Schnuller abgegeben hat ist es fast schon an der Tagesordnung. Er macht es, wenn er aufwacht wenn ihm langweilig ist, wenn er eigentlich aufs Klo müsste oder einfach so. Er scheint sich damit irgendwie (auch) zu regulieren. Mittlerweile hat er gelernt, dass er dafür in sein Zimmer gehen soll oder es nur machen soll, wenn wir nicht im Raum sind. Zu Hause klappt das auch gut. Kürzliche habe ich ihn früher vom Kindergarten abgeholt und sah ihn, wie er das auch während der Ausruhzeit zwischen den anderen Kindern liegend gemacht hat. Ich habe ihn (ohne zu schimpfen) darauf hingewiesen, dass das etwas Privates ist und das nur bei uns zu Hause in seinem Zimmer passieren sollte. Ein paar Tage später, habe ich ihn aber genau gleich vorgefunden. Er sagt zwar, er macht es nicht mehr, aber halten kann er es scheinbar nicht. Das alleine fände ich noch nicht bedenklich. ABER er ist absolut Popo fixiert. Er lässt sich mit Vorliebe andere Popos zeigen und auch das scheint ihn schon sehr zu stimulieren. Sobald er eine nackte Freundin von ihm sieht (z.B. beim Baden) bekommt er sofort eine waschechte Erektion. Kürzlich hatte er Besuch von einem Freund und einer Freundin und die drei haben schön im Kinderzimmer gespielt, bis es uns zu ruhig wurde und wir haben sie ertappt, dass sie sich gegenseitig versucht haben Gegenstände in den Popo zu stecken. Das haben wir natürlich sofort unterbunden und erklärt wie gefährlich das ist. Unser Sohn hat am Abend dann gesagt, dass es eine Idee war. Wie er darauf kommt weiß er laut eigener Aussage nicht. Was mir allerdings am meisten Sorgen bereitet ist, dass er, als kürzlich eine Freundin von mir ein paar Tage zu besucht war, offen über seine Popo-Fantasien spricht. Meine Freundin sollte ihn einmal abends ins Bett bringen und er hat dann gesagt, dass er träumt, dass Sie zusammen in einem Versteck sind und er ihr ihren Popo zeigt und das nicht nur einmal. Er ist immer um ihr Zimmer getigert, vor allem, wenn sie sich umziehen wollte und ich hatte das Gefühlt er hat gehofft einen Blick erhaschen zu könne. Ich habe ihm erklärt, dass das Privat ist und man andere nicht beobachten sollte. Wir sind hier nicht prüde, duschen zusammen und gehen offen mit Nacktheit um. Alles weitere wird strikt von den Kindern fern gehalten. Unser Sohn kann uns weder gehört oder gar gesehen haben. Kann man das alles noch unter kindlicher Neugierde und verbuchen, oder sollten wir hier jemanden zu Rate ziehen. Ich habe auch schon Bücher bestellt zu dem Thema, aber irgendwie habe ich Sorge, dass Ihn das noch mehr stimuliert und er sich danach noch mehr befriedigt. Danke für Ihre Einschätzung dazu.
Guten Tag, Das Verhalten Ihres Sohnes ist nicht ungewöhnlich. Sexualität gehört von Beginn an zum Menschen. Kleinkinder lernen bereits, dass das Berühren der Geschlechtsteile zu angenehmen Empfindungen führt. Dies nutzen Kinder, um sich zu beruhigen, eventuellen Stress abzubauen oder Langeweile zu bewältigen. Kindern geht es dabei noch nicht darum, zu einem Orgasmus zu kommen. Im Alter Ihres Sohnes interessieren sich viele Kinder für den Po. Sie gehen sehr angemessen auf das Verhalten Ihres Sohnes ein, indem Sie ihm erklären, dass man nichts in Körperöffnungen stecken darf. Auch Ihre Erklärung, dass er sich nur stimulieren sollte, wenn er alleine ist, kann Ihr Sohn zunehmend beachten. Im Kiga sollten die Erzieher/innen darauf achten. Ihr Sohn ist damit überfordert, Ihr Verbot von sich aus einzuhalten. Im Umgang mit Erwachsenen sollten Sie auf die Einhaltung der Generationenschranke achten. Ihr Sohn muss verstehen lernen, dass Erwachsene seine kindlichen sexuellen Phantasien nicht mit ihm - einem kleinen Jungen - teilen wollen. Ihre Freundin kann Ihrem Sohn das direkt sagen. Ansonsten sollten Sie das mit ihm besprechen. Es hilft Ihrem Sohn, wenn Sie sachlich mit dem Thema umgehen und ihm nicht allzuviel Bedeutung beimessen. Wenn Ihr Sohn in eine neue Entwicklungsphase eintritt, wird sich das Interesse verlagern und andere Themen werden wichtiger. Ich wünsche Ihnen alles Gute. Ingrid Henkes
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