Frage im Expertenforum Babyschlaf an Margit Holtschlag:

Wutanfall 1.5 Std in der Nacht..Hilfe!

Margit Holtschlag

 Margit Holtschlag
Fachkinder­krankenschwester und Ausbilderin zum Familien­orientierten Baby­schlaf­coaching, Kursleitung Baby­massage
Weitere Kurs- und Beratungsangebote

zur Vita

Frage: Wutanfall 1.5 Std in der Nacht..Hilfe!

Kirschblüte060122

Beitrag melden

Hallo, meine Tochter ist 2 Jahre alt. Vor ca.2 Monaten habe ich abgestillt, weil ich nachts nicht mehr schlafen konnte. Es war Zeit abzustillen, was auch super geklappt hat. Seit dem wacht meine Tochter jedoch regelmässig nachts auf und möchte etwas...wird dies niczt erfüllt wird geweint und geschrien. Sie möchte, dass ich nach unten gehe(Schlafen im Dachboden) weil sie angeblich was essen möchte. Gehe ich aber runter sagt sie sofort das sie hoch möchte. Wenn wir dann oben sind schläft sie oft auch direkt wieder ein aber ich möchte dieses hin und her nicht. Heute Nacht habe ich mir vorgenommen ihren "wünschen" nicht nachzugehen. Sie schlief ein nach ca. 6 friedlichen stunden ist sie aufgewacht und sagte "runter" "chips" etc. Habe ihr erklärt das wir nicht runter gehen, weil Schlafenszeit ist. Schon ging das geheule los(wutanfall 1,5std in denen ich immer wieder sage warum wir jetzt nicht runter gehen...) Wenn sie von dem "runter" weg kommt, sagt sie das sie was anderes z.B "fenster schauen" und weint dann nochmal und diskutiert oder sie möchte das ich ihr gesicht unten wasche weil sie geweint hat. Sie kommandiert mich herum. Ich soll mich setzen, licht an, keine decke, meine hände sollen so liegen etc. Es ist wirklich nervenaufreibend...heute habe ich es durchgezogen und bin nicht 1x aufgestanden vom Bett. Wenn ich das jetzt mehrere Nächte so mache merkt sie vielleicht dass es sich nicht lohnt aufzustehen? Was kann ich sonst tun? Mittagsschlaf macht sie noch ca.12uhr 45-60min den braucht sie auch. Schlafenszeit 20/20.30uhr.  


M. Holtschlag

M. Holtschlag

Beitrag melden

Liebe Kirschblüte, Sie sind schon auf einem guten Weg. Die Kleine hat bei den Aufforderungen, die sie an Sie erteilt überhaupt kein Ziel und auch keine klare Vorstellung. Sie weiss einfach nicht, was und wo sie suchen soll, wenn sie sich durch die von ihr nicht erkannten Müdigkeit unwohl fühlt. Ich denke, wenn die Kleine Sie dazu auffordert, bei rot über die Straße zu gehen, werden Sie dieser Aufforderung auch nicht folgen, denn wir sind als Eltern immer größer, klüger und weiser als unsere Kinder. Wenn Sie es nachts etwas leichter haben möchten würde ich noch heute damit beginnen, den Tag anders zu gestalten, mit mehr "Lange-Weile", Ruhephasen und Situationen, in denen sie den täglichen "Mini-Krisen" ihren Raum geben. Bleben Sie nett, aber klar. Auch würde ich gucken, dass ab 17.00 Uhr nicht mehr viel passiert, also toben vermeiden. Es wäre auch gut, den Mittagschlaf etwas zu verlängern und ggf. noch einen "Vorschlafruhe" ein zu führen. Bleiben Sie nachts klar und erklären Sie bitte nichts. Halten Sie die Kleine nur, seinen Sie nett und geduldig. Evtl. einen kurzen Überraschungseffekt einsetzten, wie der aussieht, bestimmen aber Sie. Das könnte ein kurzer Positionswechsel, sein, oder Sie holen sich etwas, wie z.B. ein Buch. Mit 2 Jahren darf man lernen, dass auch andere Menschen Bedürfnisse haben und dass es auch schon schwer zu meisternde Situationen im Leben gibt. Für diese braucht es liebenswerte Menschen, die einem beistehen, einem das Problem aber nicht abnehmen. Für eine weiterführende Beratung stehe ich gerne zur Verfügung. Ich wünsche Ihnen am Tage viel Freude mit der Kleinen und in der Nacht die notwendige Klarheit, Margit Holtschlag    


Kirschblüte060122

Beitrag melden

Hallo Frau Holtschlag, vielen dank für die ausführliche Antwort.  Ab 17uhr nichts machen gestaltet sich tatsächlich etwas schwierig. Mein Mann macht zu dieser Zeit Feierabend und wir gehen dann mit der Kleinen raus. Mal zum Spielplatz, einkaufen, spazieren, Tiere füttern etc. Wir verbringen dann als Familie gemeinsam Zeit.    Sie schrieben "Bleiben Sie nachts klar und erklären Sie bitte nichts". Heisst dies, dass ich bei einem nächtlichen Wutanfall nicht auf das was sie in dem Moment sagt "runter" "fenster schauen" etc.reagieren soll? Soll ich einfach sitzen und warten bis sie sich beruhigt hat? Funktioniert das? :) ich habe mal gelesen, man soll damir das kind sich in dem momet verstanden fühlt bestätigen was es möchte und dann sagen das es jetzt nunmal nicht geht. Ist das falsch? Meine tochter lässt sich bei einem Wutanfall leider nicht umarmen :/ ich muss tatsächlich abwarten bis sie sich beruhigt hat. Leider dauerz dies teilweise 1-1,5 std sie ist sehr willenstark. Aucz habe ich mal gelesen, dass man nicht soviel auf das kind einreden soll bei einem wutanfall, dass würde zu dem passen was sie sagen. Da frage ich mich nun was sollte ich tun damit der wutanfall schnell vorbei geht? Könnren sie mir doch einen konkretern Rat geben?   Vielen Dank im Voraus!


M. Holtschlag

M. Holtschlag

Beitrag melden

Liebe Kirschblüte, für einen noch konkretern Rat bedarf es eine genauen Analyse, und diese ist nur in einem persönlichem Gespräch möglich. Es hiflt nicht, viel Wissen zusammenzutragen und sich daraus ein eigenes Puzzle zu basteln. Oft passen die Puzzlestücke dann nicht genau aufeinander. Wenn Sie die Situation ändern möchten, sollten Sie die Familienzeit noch mal kritisch beleuchten. Ich würde mal gucken, nach welchen Aktionen der Nachtschreck besonders auftritt. In der Natur zu sein und Tiere zu füttern, ist sicherlich gut, ein Supermarkt ist für ein Kind allerdings sehr reizintensiv und fast wie eine Kirmes. Herzliche Grüße, Margit Holtschlag


Bei individuellen Markenempfehlungen von Expert:Innen handelt es sich nicht um finanzierte Werbung, sondern ausschließlich um die jeweilige Empfehlung des Experten/der Expertin. Selbstverständlich stehen weitere Marken anderer Hersteller zur Auswahl.