Frage im Expertenforum Babyschlaf an Mechthild Hoehl:

Wachphase frühmorgens

Mechthild Hoehl

 Mechthild Hoehl
Familien-Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin (FGKiKP), familien­orientierter Baby­schlaf­coach, Marte-Meo-Therapeutin
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Frage: Wachphase frühmorgens

Bodensee90

Liebe Frau Hoehl, unser Sohn (14 Monate) ist ein sehr zufriedenes Kind. Er kann mittlerweile sehr genau signalisieren (ohne Weinen), was er braucht (Durst, Hunger, Kuscheln, Schlafen). Er schläft abends zwischen 19:30-20:00 Uhr im eigenen Bett im eigenen Zimmer ein. Gegen 0 Uhr hat er oft Durst, bekommt Wasser und schläft weiter. Seit einigen Wochen wacht er zwischen 4-5 Uhr morgens auf und ist nur von weiterem Schlaf zu überzeugen, wenn wir ihn zu uns ins Bett holen und er eine warme Milch bekommt. Wir bespaßen ihn nicht, Raum ist dunkel. Er schläft dann nach ca. 30-45 min. ein, tief und fest. Wir müssen ihn dann gegen 07:45 Uhr wecken, damit wir es bis 08:30 Uhr entspannt in die Kita schaffen.  Vormittags schläft er seit 3-4 Wochen nicht mehr. Er wird nach dem Mittagessen in der Kita gegen 12:30 Uhr schlafen gelegt und schläft nach fünf Minuten ein. Er ist eher hellhörig. Wenn es ruhig im Schlafraum ist, schläft er an die 1,5h, dann wird er von uns abgeholt. Die Eingewöhnung hat er super mitgemacht (trotz schwerer Corona-Erkrankung mittendrin), er fühlt sich dort sichtlich wohl.  Mit der Kita oder Laufen lernen bringen wir die frühe Wachphase zeitlich nicht wirklich in Verbindung, das frühe Aufwachen hat vorher begonnen.  Haben Sie einen Tipp für uns? Ich würde gern die Milch aus dem Bett bekommen und zu einem "Frühstückstrunk" ab 07:00 Uhr machen. Ich weiß, dass wir auf hohem Niveau "jammern", aber irgendwie erwischt er uns frühmorgens scheinbar in einer Tiefschlafphase, ich kann danach nicht mehr einschlafen wie er. Vielen Dank!


M. Hoehl

M. Hoehl

Hallo, das Schlafverhalten Ihres Kindes ist nicht ungewöhnlich und die Gesamtschlafdauer ist ausreichend. Die sogenannte Spielstunde in der Nacht geht parallel zu einer deutlichen Entwicklung der sprachlichen Fähigkeiten, die die Kinder auch in der Nacht beschäftigen. Ihre unaufgeregte Reaktion darauf ist genau richtig. Dann ist es üblicherweise eine Phase und geht vorbei. Sie können noch ein wenig daran arbeiten, dass der Melatonin-Spiegel für die Nacht ausreichend ist. Versuchen Sie am Vormittag reichlich Sonnenlicht  einzufangen durch Betätigung im Freien, zur Not mit Tageslichtlampen im Hause. Am Abend sollten Sie dagegen künstliche Lichtquellen einschränken und auf blaue Lichtanteile (Bildschirmmedien) komplett verzichten. Außerdem können Sie schrittweise die Morgenmilch verdünnen, so dass irgendwann nur noch Wasser in der Flasche ist, um den angewöhnten Hunger wieder abzugewöhnen. Bringen Sie ihm bei, wo und wie er die Wasserflasche in der Nacht und am Morgen selbst finden kann (z.B. Buggyflaschenhalterung im Bett), damit er sich selbst helfen kann. Liebe Grüße, Mechthild Hoehl


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