Yaso988
Hallo liebe Frau Doktor, Ich habe eine wichtige Frage und weiß nicht wen ich fragen soll deswegen probiere ich es hier... Mein Sohn wird im Februar 2024 zwei Jahre alt und geht seit ungefähr drei Monaten in den Kindergarten er wird noch gestillt er geht vollzeit in die Kita seit dem er geht. Hat er nachts Probleme beim schlafen er wird alle halbe Stunde wach obwohl er Abendbrot gegessen hat und will nur an die Brust ich bekomme gar keinen Schlaf mehr wenn er mal krank ist und nicht in die Kita geht dann wird er in der Nacht auch wach aber nicht so häufig wie im Kindergarten was soll ich machen ich bin verzweifelt soll ich abgewöhnen von der Brust?
Guten Abend, der unterbrochene Nachtschlaf hängt mit der Tatsache zusammen, dass er noch nicht selbstständig ein- und weiterschlafen kann. Er nutzt dazu Ihre Co-Regulation, das Stillen. Er fühlt sich noch symbiotoisch mit Ihnen und es kommt natürlich auch hinzu, dass er Sie tagsüber nicht erlebt und vermisst. Es wird Ihnen auch so gehen und da ist guter Rat schwer. Wichtig ist, dass Ihr Sohn in der Zeit in der Sie zusammen sind, viel Nähe und Aufmerksamkeit erhält. Trotzdem sollte er lernen selbstständiger einzuschlafen und nicht an der Brust. Ich empfehle ein Kuscheltier tagsüber mit Bedeutung aufzuladen, eines was tags und nachts für ihn zur Verfügung steht. Er kann damit in die Eigenregulation finden und sich dann auch nachts leichter selber helfen. Ich würde noch eine Weile weiterstillen, denn Eigenregulation muss ja erst erlernt werden. D.h. Sie trennen aber das Einschlafen vom Stillen. Sie verlegen das Stillen nach vorne und es hat nichts mehr mit Einschlafen zu tun. Dann schauen Sie lange Bilderbuch an, bis er seine Müdigkeit spürt. Dann Licht aus und schlafhinführende Herzenszeit: lieb reden, loben, erzählen, kuscheln, schmusen (Nähe geht auch ohne essen) dann verabschieden. und wegdrehen und Fake-schlafen. Warum? weil ein schlafender Elternteil nicht mehr zur Regulation zur Verfügung steht und das Kind so lernen kann selbstständiger einzuschlafen. Sie liegen ja daneben, aber schlafen halt leider schon. Das ist die gleiche Situation wie in der Nacht. Mir ist wichtig zu sagen, dass Sie ihn lehren sollen, wie Entspannung auch ohne süße Muttermilch geht. Dazu müssen Sie ihn nicht unbedingt abstillen, weil wenn sie diesen Prozesss des Beruhigens mit der Flasche ersetzen sind sie keinen Schritt weiter. Es bleibt alles so wie es ist. Der springende Punkt ist, dass Sie Ihre Regulation zurück nehmen und dadurch ihrem Sohn Eigenregulation ermöglichen unabhängig von der Brust. Nähe kann auch anders gelebt werden. Wenn das alles nicht funktioniert, dann würde ich abstillen, aber auf kleinen Fall das Trinken aufrecht erhalten. Er muss das Schlafen ohne Trinken lernen. Gerne mit mäßiger, müder schlafender weggedrehter Mama-Nähe. Alles Gute für Sie, eine schöne Weihnachtszeit und für das Neue Jahr vor allem Gesundheit und bessere Nächte. Herzliche Grüße. Daniela Dotzauer